Angie und Sascha gaben ihr Bestes!

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Okay, zwei deutsche Tennisprofis sind in der zweiten Woche des Rasen- Grand Slams in Wimbledon noch im Wettbewerb.

wimbledon

Das ist immerhin eine Steigerung gegenüber den sehr bescheidenen Erfolgen bei dem Sandplatz-Grand Slam in Paris.

Am Montag traten unsere Vorzeigeathleten Angelique Kerber und Alexander Zverev zu ihren Achtelfinalpartien in London an.

Schon um 11.30 Uhr Ortszeit traf die aktuelle Weltranglistenerste Angelique Kerber in  ihrem Match  auf dem „No.2 Court“ auf Garbine  Muguruza (WTA 15). Von den bisherigen sieben Begegnungen der beiden auf der WTA-Tour, hatte die deutsche Vorjahresfinalistin  nur drei Mal siegen können. Dass die Spanierin die letzten vier Matches allesamt gewonnen hatte, trug erst recht nicht dazu bei, von einem klaren Sieg der Kielerin am Montag auszugehen.

Vom ersten Ball an war jeder Punkt umkämpft. Die Spanierin agierte aggressiv und offensiv, die Deutsche versuchte immer wieder selbst die Initiative zu ergreifen. Bis zum 4:4 konnten beide ihre Aufschlagspiele gewinnen. Die Kielerin spielte bis dahin ihr bestes Tennis in diesem Jahr. Sie breakte dann auch Muguruza zur 5:4-Führung und brachte bei eigenem Aufschlag den 1.Satz mit 6:4 unter Dach und Fach.

angie

Im weiteren Verlauf hielt Angie ihre Kampf- und Laufbereitschaft aufrecht, aber auch Muguruza war gewillt, das Match zu gewinnen. Großartiges Damentennis auf Rasen wurde dem Publikum geboten. Bis zur 5:4-Führung der 26-jährigen Spanierin wurden alle Aufschlagspiele trotz einiger Breakchancen gewonnen. Dann gelangen Muguruza einige unerreichbare Gewinnschläge und Kerber musste den 2.Satz 4:6 abgeben.

Angie begann den entscheidenden Durchgang mit einem Break, erhöhte auf 2:0 bei eigenem Aufschlag. Die Spanierin schlug zurück, glich auf 2:2 aus. Kerber warf ihren YONEX-Schläger frustriert auf den Rasen – breakte aber gleich wieder zur 3:2-Führung. Der unglaubliche Kampf hatte Kraft gekostet. Die Deutsche verlor ihr Aufschlagspiel, vergab im nächsten Spiel vier Breakbälle und musste den 3:4-Rückstand nach atemberaubenden Ballwechseln hinnehmen. Die Kielerin stellte dann den 4:4-Gleichstand her. Die Spanierin gewann ihr Aufschlagspiel zum 5:4. Angie wehrte zwei Matchbälle ab, Garbine Muguruza verwandelte ihren dritten Matchball zum 4:6, 6:4, 6:4-Gewinn dieser spektakulären Achtelfinalpartie in Wimbledon.

Muguruza

Der Auftritt Kerbers war einer Weltranglistenersten würdig – auch wenn sie jetzt wohl ihre Spitzenposition an Simona Halep (WTA 2) verlieren wird.

Die Rumänin ging nach diesem Achtelfinalkrimi gegen Victoria Azarenka (WTA 683) auf den No.2 Court“.  Sie besiegte die Weißrussin in zwei Sätzen.

Im Anschluss an dieses WTA-Match spielte der an 10-gesetzte Alexander Zverev (ATP 12) gegen den an 6-gesetzten Vorjahresfinalisten Milos Raonic (ATP 7) auf dem Rasen des „No.2 Courts“.  Bei der bisher einzigen Begegnung der beiden auf der ATP-Tour, hatte sich Sascha Zverev auf Sand in Rom im Mai 2017 in zwei Sätzen durchsetzen können.

Die ersten beiden Aufschlagspiele gewannen „Missile Milos“ und „Schlacks Sascha“ in kürzester Zeit. Dann fing der Kanadier sein erstes Break, der 20-jährige Deutsche baute den Vorsprung auf 3:1 aus. Coach Alexander Zverev Senior nickt seinem Sohn zufrieden zu. Kaltblütig brachte das „German Wunderkind“ seine Servicegames bis zum 5:3 ohne Probleme durch. Er erspielte sich im nächsten Spiel drei Satzbälle in Folge, aber Raonic wehrte sie ab und verkürzte danach auf 4:5. Sascha ließ bei eigenem Aufschlag nichts mehr anbrennen und gewann den 1.Satz souverän und entschlossen 6:4.

zverev

Der junge Hanseat ist auch zu Beginn des nächsten Durchgangs im „Flow“: Er vergab zwar drei Breakbälle im ersten Spiel, verwandelte den vierten und ging gleich wieder in Führung. Bei eigenem Aufschlag erhöhte er auf 2:0. Später, bei 3:2-Führung und eigenem Service verlor er aus heiterem Himmel vier Punkte nacheinander und Raonic konnte auf 3:3 ausgleichen. Bis dahin hatte er seinem Gegner im gesamten Matchverlauf nicht den Hauch einer Breakchance gegeben. Beide Spieler gewannen dann ihre Aufschlagspiele bis zur 6:5-Führung des Kanadiers. Zverev unterliefen jetzt mehr leichte Fehler, Raonic nutzte seine Chance und konnte den 2.Satz 7:5 für sich entscheiden.

Bis zum 3:3 im dritten Satz haben die Aufschläger keine Probleme, ihre Spiele zu gewinnen. Dann gelang Alexander Zverev das Break zur 4:3-Führung, anschließend brachte er sein Service zum 5:3 durch. Raonic verkürzte auf 4:5. Sascha blieb in aller Gelassenheit entschlossen und entschied den 3.Satz mit 6:4 für sich.

Auch im vierten Durchgang dominierte Zverev eigentlich die Partie, konnte aber seine Chancen, den Kanadier zu breaken auch jetzt zu wenig nutzen. Bis zum 6:5 wurden alle elf Aufschlagspiele gewonnen. Raonic gelangen einige „lucky punches“ und er setzte sich im 4.Satz mit 7:5 durch.

Im entscheidenden Durchgang konnte Milos Raonic den Deutschen früh breaken. Damit hatte er seinem Gegner „den Zahn gezogen“: Der Kanadier zog mit dem klaren 6:1-Gewinn des 5.Satzes nach 3 Stunden und 23 Minuten Spielzeit in das Viertelfinale von Wimbledon ein.

raonic

Bei den Herren erreichten  Federer und Murray ungefährdet die Runde der letzten Acht. Berdych schlug überraschend Thiem, Cilic bezwang Bautista Agut, Querrey setzte sich gegen Anderson durch.

Rafael Nadal schied in einem Marathonmatch nach 4 Stunden und 48 Minuten -nach Abwehr von gefühlten 10 Matchbällen – gegen den Luxemburger Gilles  Muller mit 13:15 im 5.Satz aus dem Turnier aus.

Novak Djokovic wird sein Achtelfinalmatch wohl am Dienstag spielen müssen.

Bei den Damen schlug die French Open-Siegerin Jelena Ostapenko die favorisierte Elina Svitolina. Venus Williams, Konta, Rybarikova, Kuznetsova, Vandeweghe und natürlich Halep und Muguruza komplettierten das Viertelfinalfeld.

Der “Magic Monday” in Wimbledon brachte knisternde Spannung,Emotionen, Sensationen und ganz einfach “Großes Tennis”!

 

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