Am vergangenen Wochenende hatten Jan-Lennard Struff, Cedrik-Marcel Stebe, Tim Pütz und Yannick Hanfmann mit ihrem Einsatz verhindert, dass Deutschland in dem Davis Cup in die Zweitklassigkeit abrutscht.
Unsere Spitzenspieler – die Brüder Zverev und Philipp Kohlschreiber – hatten für dieses Schicksalspiel abgesagt.
Am Montag trat Philipp Kohlschreiber bei den mit einer Million Dollar Preisgeld dotierten St.Petersburg Open an. Vier Tage vor dem Relegationspiel hatte der Augsburger seine Absage mit einem Stressödem der Fußwurzel und des Mittelfußes begründet.
Eine Wunderheilung?
Oder will „Kohli“ uns „verkohlen“?
Der an 5-gesetzte 33-jährige Deutsche (ATP 34) spielte in seinem Auftaktmatch gegen den Russen Evgeny Tijurnev (ATP 548), der vom Veranstalter eine Wildcard erhalten hatte. Kohlschreiber gewann souverän 6:1, 6:3.
Jan-Lennard Struff (ATP 54) hatte am vergangenen Sonntag nach einem dramatischen Fünfsatzkampf den entscheidenden dritten Punkt für Deutschland gewonnen. Am Mittwoch wird der Warsteiner in St.Petersburg sein Erstrundenmatch gegen den 20-jährigen Kroaten Borna Coric (ATP 56), der in den letzten Wochen positiv auf sich aufmerksam gemacht hatte, bestreiten. Für diese Partie muss „Struffi“ vom Sandplatz in Portugal auf den Hartplatz in der ehemaligen Zarenstadt wechseln.
Könnte dieser schnelle Wechsel des Bodens, der dem Spieler keine Gelegenheit für eine optimale Vorbereitung auf das Turnier gibt, vielleicht eine Rolle bei der Absage unseres „Kohlis“ gespielt haben?
Schlecht ist, wer Schlechtes von Anderen denkt …
Auf jeden Fall ist Jan-Lennard Struff für seine Ehrlichkeit, seine Verantwortungsbereitschaft und für seinen Teamgeist zu loben. Er hat ein Beispiel dafür gegeben, dass Tennisprofis keine selbstsüchtigen Einzelkämpfer sein müssen, die es nur auf das üppige Preisgeld abgesehen haben.
Zum Schluss zwei weitere positive Meldungen: Der 22-jährige Daniel Masur (ATP 296) hat sich in St.Petersburg erfolgreich qualifiziert. Er wird im Hauptfeld am Dienstag gegen Ricardo Berankis (ATP 177) aus Litauen antreten.
Bei den mit 890.100 Dollar dotierten Pacific Open in Tokio hat Angelique Kerber (WTA 14) die Revanche gegen Naomi Osaka (WTA 44) gewonnen! Die 29-jährige Kielerin bezwang die 19-jährige Japanerin in der Auftaktrunde mit 6:3, 6:4.