Nach dem frühen Ausscheiden Angelique Kerbers bei den China Open in Peking, gingen drei deutsche Tennisprofis am Dienstag in der chinesischen Hauptstadt in ihre Zweitrundenmatches.
Julia Görges (WTA 27) spielte zu Beginn ihrer Partie gegen die Muguruza-Bezwingerin Barbora Strycova (WTA 29) entschlossen auf. Bei eigenem Aufschlag und 4:3-Führung, entdeckte sie beim Stand von 30:30 ein riesengroßes Insekt auf ihrem Spielfeld. Mit Ekel nahm sie vor dem nächsten Aufschlag großen Abstand von dem abscheulichen Ruhestörer, ließ den Balljungen das Monster entfernen. Sie verlor sofort die nächsten beiden Punkte zum 4:4-Ausgleich der Tschechin. Auch die nächsten vier Punkte gewann Strycova gegen die verstörte Jule und ging 5:4 in Führung. Beim Seitenwechsel rief die 28-jährige Deutsche ihren Coach zur Bank. Auf der anderen Seite gewann sie gleich die ersten beiden Punkte, gab dann aber vier Punkte in Folge ab und Strycova konnte den 1.Satz 6:4 für sich entscheiden.
Auch im nächsten Durchgang hatte die Bad Oldesloerin ihre Fassung noch nicht zurückgewonnen, verlor die nächsten fünf Spiele in Folge. Bei eigenem Aufschlag wehrte Görges den ersten Matchball der Tschechin mit einem erfolgreichen Schmetterball ab und gewann danach endlich wieder ein Spiel. Sie breakte Strycova anschließend und verkürzte auf 2:5. Der Ekel war aber noch immer nicht aus ihrem Kopf: sie verlor ihr eigenes Aufschlagspiel, den 2.Satz 2:6 und schied in der zweiten Runde der China Open aus.
Andrea Petkovic (WTA 107) hatte sich in Peking erfolgreich durch die Qualifikation geschlagen. Sie gewann auch ihr Auftaktmatch im Hauptfeld gegen die Niederländerin Bertens und stand am Dienstag gegen die an 3-gesetzte Karolina Plikova (WTA 4) auf dem Lotus-Court.
Die Darmstädterin ging sehr beherzt in die Partie, hielt ebenbürtig mit der ehemaligen Weltranglistenersten mit. Bis zum 3:3 setzten sich beide Spielerinnen souverän in ihren Aufschlagspielen durch. Dann breakte die 25-Jährige aus Pilsen die Deutsche und brachte ihre Aufschlagspiele trotz zweier Breakbälle Petkos zum 6:4-Gewinn des 1.Satzes durch.
Petko kämpfte weiter bravourös gegen die Tschechin. Pliskova, die zusammen mit Serena Williams über den besten Aufschlag im internationalen Damentennis verfügt, gelang beim Stande von 3:3 wieder ein Break. Bei eigenem Service baute die Tschechin den Vorsprung auf 5:3 aus. Die 30-jährige Deutsche verkürzte auf 4:5 und hatte bei 15:40 und Aufschlag der Pilsenerin zwei Breakbälle hintereinander. Humorlos servierte die Tschechin zwei Asse und brachte ihr Servicegame anschließend souverän zum 6:4-Gewinn des 2.Satzes durch.
Andrea Petkovic hatte mit einer starken Leistung überzeugt, aber mit ihrer knappen Niederlage findet das WTA-Turnier in Peking vor dem Achtelfinale ohne deutsche Beteiligung statt.
Als letzte deutsche Hoffnung in Peking, neben seinem Bruder Mischa, ging der an 2-gesetzte Alexander Zverev (ATP 4) in sein Auftaktmatch im National Stadium auf den „Diamond-Court“ gegen den Briten Kyle Edmund (ATP 47). Die harten und direkten Schläge seines 22-jährigen englischen Widersachers kamen dem Spiel des „Hamburger Schlacks“ entgegen: Trotz einiger krachender Gewinnschläge, Edmunds dominierte Sascha Zverev die Partie und setzte sich im 1.Satz – ohne dass er bei seinen Aufschlagspielen gefährdet werden konnte – mit 6:3 durch.
Im nächsten Durchgang gewannen beide Kontrahenten ihre Aufschlagspiele bis zum Stand von 4:4. Dann gewährte Zverev dem Engländer den ersten Breakball. Edmund nutzte ihn sofort, ging 5:4 in Führung. Sascha zog wieder an, wurde fokussierter und ihm gelang das Rebreak. Er dominierte den Tiebreak, gewann 7:3 und zog in die zweite Runde der China Open ein.