21. August 2017
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In aller Ruhe zu den US Open!

Das letzte Grand Slam-Turnier in dieser Saison steht vor der Tür: Am 28.August beginnen die US Open in New York.

Titelverteidigerin bei den Damen ist Angelique Kerber. Die 29-jährige Kielerin ist aktuell auf Position 6 der Weltrangliste zurückgefallen. In Flushing Meadow muss unsere Nr.1 an die großartigen Leistungen des letzten Jahres anknüpfen, um nicht noch tiefer abzustürzen.

angie k.

Bei den Herren hat das deutsche Tennis mit dem 20-jährigen Alexander Zverev (ATP 7) ein heißes Eisen im Feuer. In der vergangenen Woche zollte der Tennis-Maestro Roger Federer in einem Interview dem jungen Hamburger seinen Respekt und prophezeite, dass Sascha die zukünftige Nummer 1 der Herren-Weltrangliste sein wird. Um in New York optimal gerüstet aufzulaufen, ist der mehrfache Grand-Slam-Sieger Juan Carlos Ferrero als zusätzlicher Coach in das Betreuungsteam Alexanders aufgenommen worden.

Bei den Turnieren in dieser Woche traten die beiden deutschen Vorzeigeprofis nicht an, sondern bereiten sich in aller Ruhe im Training auf das Großereignis in den USA vor.

Auch die meisten anderen Spitzenspieler/innen, die Deutschland bei den US Open vertreten werden, haben darauf verzichtet, im Wettkampf ihre Form zu testen:

Bei den mit 554.825 Dollar Preisgeld dotierten Winston-Salem Open trat in der Qualifikation nur der 23-jährige Dominik Koepfer (ATP 268) an und verlor in der 2.Runde gegen den Brasilianer Dutros-Silva (ATP 68) 4:6, 4:6.

Im Hauptfeld konnte Jan-Lennard Struff (ATP 56) sein Auftaktmach gegen den Slowaken Norbert Gombos (ATP 83) 7:6, 7:6 gewinnen und trifft nun auf den an 5-gesetzten Uruguayer Pablo Cuevas.

struff

Bei den mit 710900 Dollar dotierten WTA-Turnier in New Haven ist keine deutsche Spielerin im Hauptfeld vertreten.

In der Qualifikation schied Mona Barthel (WTA 51) in der ersten Runde gegen die Französin Pauline Parmentier  (WTA 99) deutlich mit 2:6, 3:6 aus. Tatjana Maria (WTA 62) erreichte die zweite Runde der Qualifikation, verlor dann unglücklich 5:7 im 3.Satz gegen die Belgierin  Kirsten Flipkens (WTA 76). Carina Witthöft (WTA 65) erreichte die dritte Runde, wurde aber dann 3:6 im 3.Satz von Krystina Pliskova (WTA 40), der Zwillingsschwester der aktuellen Weltranglistenersten Karolina Pliskova, besiegt.

Am vergangenen Sonntag gewann Garbine Muguruza (WTA 3) das Finale der Damen in Cincinnati gegen Simona Halep (WTA 2) unangefochten mit 6:1, 6:0. Bei den Herren setzte sich im Endspiel der Bulgare Grigor Dimitrov (ATP 11) gegen Nick Kyrgios (ATP 18) 6:3, 7:5 durch.  Der Australier hatte im Viertelfinale den neuen Weltranglistenersten Rafael Nadal besiegt.

19. August 2017
von admin
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Görges schlägt Svitolina, verliert gegen Stephens!

„Black Wednesday“ für die deutschen Tennisprofis in Cincinnati! Mischa Zverev unterlag dem Spanier Carreno Busta ohne eigentliche Siegeschance, sein Bruder Alexander „vergurkte“ seine zweiwöchige Erfolgserie gegen den US-Freshman Tiafoe im 3.Satz und Angie Kerber kämpfte bravourös, um nach fast 3-stündigen Kampf denkbar knapp und unglücklich gegen die Russin Makarova  zu unterliegen.

Einziger Lichtblick war die Schleswig-Holsteinerin Julia Görges (WTA 37). Nach ihrem unangefochtenen Zweitrundenerfolg gegen die Kanadierin Abanda trat die 28-Jährige zu ihrer Achtelfinalpartie bei den Southern & Western Open gegen die an 4-gesetzte Elina Svitolina (WTA 4) an.

Die Ukrainerin führt aktuell die Liste  der „Road to Singapore“, zu dem Masters der WTA im Herbst 2017, an. Damit ist sie die bisher erfolgreichste Spielerin in diesem Jahr auf der WTA-Tour.

svitolina

Die deutschen Spielerinnen sind aktuell weit davon entfernt, sich für das Masters in Asien zu qualifizieren: Angelique Kerber rangiert auf Platz 15, Julia Görges steht auf der Position 26.

Gegen die Ukrainerin wartete also eine schwere Aufgabe auf die 28-jährige Deutsche. Aber Jule hat in dieser Saison immer wieder bei großen Herausforderungen positive Leistungen erzielt. Der Aufschwung und die neu hinzu gewonnene Konstanz von  ihr  hängen sicherlich mit ihrem neuen Trainingsumfeld in Regensburg zusammen. Coach Michael Geiserer, Athletiktrainer Florian Zitzelsberger gehören auf den Turnierreisen zu ihrem engsten Betreuungsteam. Ein Osteopath und ein Physiotherapeut ergänzen bei  Bedarf die eng zusammenarbeitende Gruppe.

jules team

Wegen der starken Regenfälle musste das Achtelfinal-Match vom Donnerstag auf  Freitag verschoben werden. Am frühen Nachmittag fand dann die Partie auf Court 10 in Cincinnati statt. Zu Beginn des Matches war die Anzahl der Zuschauer auf den Rängen fast geringer als das Betreuungspersonal, das sich in den Players Boxen niedergelassen hatte. Julia Görges ging ambitioniert in die Begegnung, spielte auf ebenbürtigem Niveau mit der Favoritin. Die Schleswig-Holsteinerin punktete mit der Vorhand, verknallte dabei aber auch einige Bälle. Die Ukrainerin spielte etwas solider. Bis zum Stand von 5:5 dominierten die beiden Kontrahentinnen in ihren Aufschlagspielen. Dann breakte unsere Fed Cup-Spielerin ihre Gegnerin, servierte anschließend mit mutigem Spiel nach 0:40-Rückstand zum 7:5- Satzgewinn durch.

Der Kampf auf Augenhöhe setzte sich fort. Bei Aufschlag Svitolinas im nächsten Durchgang vergab die 28-jährige Deutsche einige Breakbälle, glich aber zum 1:1 aus. Die 22-jährige aus Odessa äußerte jetzt häufiger ihren Unmut, aber bis zum 4:4 konnte sie weiter ihre Aufschlagspiele gewinnen. Dann fing sie das Break von der Norddeutschen – die Bad Oldesloerin servierte zum Matchgewinn! Jule blieb entschlossen, gewann ihr Aufschlagspiel, den 2.Satz 6:4 und zog in das Viertelfinale der Southern & Western Open ein.

jule

Dieser sensationelle Sieg hätte mehr Zuschauer verdient gehabt.

Am späten Nachmittag musste Julia Görges ihr zweites Match am Tag, wegen der Regenverzögerungen in Cincinnati, bestreiten. In der Runde der letzten Acht traf sie im Stadium 3 auf Sloane Stephens (WTA 151), die zuvor Safarova, Kvitova und Makarova besiegt hatte.

Görges begann die Partie mit einem Fehlstart. Sie verschlug zu viele Bälle, hatte Probleme beim Aufschlag und kassierte ein frühes Break zum 1:3-Rückstand. Beim Stand von 1:4 rief sie ihren Coach zur Spielerbank. Seine Ratschläge brachten keine Verbesserung: Die 24-jährige US-Amerikanerin gewann den 1.Satz deutlich  6:1.

stephens

Nach der Satzpause kam Jule wie verwandelt zurück, gewann gleich die ersten drei Spiele.  Nach ihrer 4:1-Führung riss der Faden in ihrem Spiel, Stephens schlug zurück, glich auf 4:4 aus. Beide Spielerinnen gewannen ihre Aufschlagspiele bis zum 6:6. Im Tiebreak unterliefen der Deutschen wieder viele leichte Vor- und Rückhandfehler, sie verlor die Satzentscheidung 2:7 und schied aus dem Turnier in Cincinnati mit 1:6, 6:7 aus.

Unter den zwei Matches an einem Tag schien die Konzentrationsfähigkeit am Ende gelitten zu haben.

16. August 2017
von admin
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Ach, Angie – Ach, Alexander…

Am Mittwoch traten unsere vier in der Weltrangliste am höchsten platzierten Tennisprofis zu ihren Matches bei den „Western & Southern Open“ in Cincinnati an.

Dem Auftritt von Angelique Kerber (WTA 3) gegen Ekaterina Makarova (WTA 39) sah man mit sehr vorsichtiger Zuversicht entgegen. Das hatte weniger mit der brütenden Hitze in Cincinnati am Mittwoch zu tun, sondern mit den Ergebnissen der ehemaligen Weltranglistenersten im Jahr 2017. Im direkten Vergleich auf der WTA-Tour hatte die Deutsche 7 Siege zu verzeichnen, denen 5 Niederlagen gegenüber standen. Das letzte Match allerdings hatte die Russin in der ersten Runde der French Open klar mit 6:2, 6:2 gewonnen.

Angie startete vorsichtig in das Duell der Linkshänderinnen. Sie strahlte wenig Selbstbewusstsein aus, geriet früh in Rückstand. Bei 2:5 wurde die Kielerin stärker, gewann zwei  Spiele in Folge. Bei 4:5 und Aufschlag Makarovas vergab sie einen Breakball und musste den 4:6-Verlust des 1.Satzes hinnehmen.

Was zu denken gab: Makarova spielte bis dahin absolut kein Weltklassetennis…

Beim ersten Ball im nächsten Durchgang servierte die Kielerin ein Ass. Sie spielte anschließend selbstsicherer, ging 3:0 in Führung. Ihr unterliefen jetzt weniger „unforced errors“ und sie gewann den 2.Satz deutlich mit 6:1.

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Gleich im ersten Spiel des entscheidenden Durchgangs nahm Angie der Russin das Aufschlagspiel ab, baute den Vorsprung bei eigenem Service auf 2:0 aus. Unverständlicher Weise agierte sie dann wieder zu angespannt, verlor fünf  Spiele in Folge. Sie verkürzte mit einem Ass auf 3:5. Im nächsten Spiel vergab sie zwei Breakbälle, wehrte zwei Matchbälle ab, verwandelte den dritten Breakball zum 4:5. In der Partie wurde inzwischen längst absolutes Weltklasseniveau präsentiert.  Makarova rief beim Seitenwechsel ihren Coach zur Bank, nahm anschließend ein medical timeout. Angie glich auf 5:5 aus, Makarova ging 6:5 in Führung. Die Deutsche lief um ihr Leben, erreichte den Tiebreak. In der Satzentscheidung ging Kerber 3:0 gegen eine vollkommen erschöpft wirkende Makarova in Führung. Die Russin riskierte jetzt alles, schaffte die Wende.Bei 6:5 hatte sie einen Matchball. Nach einem unendlich langen Ballwechsel, bei dem die Deutsche  „ackerte, kratzte und, biss“, wehrte sie den nächsten Matchball ab. Die 29-Jährige aus Moskau legte sich niedergeschlagen auf den Hartplatz. Sie rafft sich aber wieder auf und suchte mit enorm druckvollen Schlägen die Entscheidung, ging sogar 5:4 in Führung. Die beiden Kontrahentinnen liefern sich einen erbitterten Kampf  Bei 10:9-Führung der Russin vergibt sie – nach dem nächsten wahnwitzig langen Ballwechsel – den gefühlt zehnten Matchball. Bei 11:10- Führung Makarovas verschlägt Angelique Kerber in der Defensive eine Vorhand und unterliegt Ekaterina Makarova nach einem denkwürdigen Tenniskrimi 4:6, 6:1, 6(10):7.

Ach, Angie… Der Kampfgeist und die Resilienz waren vorbildlich und erinnerten an vergangene glorreiche Zeiten.

„Ihr fehlte Glück – und es kam Pech dazu“.

Julia Görges (WTA 37) ging in der 2.Runde der WTA-Konkurrenz gegen die 20-jährige Kanadierin Francoise Abanda (133) als klarer Favorit in die Partie. Die 28-Jährige Schleswig-Holsteinerin, die in Regensburg ihr Trainingsdomizil gefunden hat, konnte den 1,Satz mit einigen Mühen und Nöten 6:4 gewinnen. Im nächsten Durchgang verlor sie gleich die ersten Spiele und lag 2:4 zurück.  Gegen eine mehr und mehr resignierende Abanda gewann sie die nächsten vier Spiele in Folge, den 2.Satz mit 6:4 und zog in das Achtelfinale in Cincinnati ein.

jule

Mischa Zverev (ATP 26) spielte in seinem Zweitrundenmatch gegen den an 11-gesetzten Spanier Pablo Carreno Busta (ATP 17). Der 29-jährige Hamburger kam schwer in die Partie und lag schnell mit 1:3 zurück. Der Linkshänder schlug auch im weiteren Verlauf nicht konstant gut auf, er verschlug zu viele Volleys und der 26-Jährige aus Barcelona sicherte sich den 1.Satz überlegen mit 6:3.Nach dem Satzverlust ließ sich Mischa lange an der Schulter medizinisch behandeln. Die Behandlung schien erfolgreich gewesen zu sein. Zverev erspielte sich schnell eine 3:1-Führung.  Der Spanier gewann aber die nächsten drei Spiele in Folge und übernahm wieder die Führung. Mischa kämpfte sich in den Tiebreak des 2.Satzes, unterlag hier deutlich 2:7 und schied mit 3:6, 6:7 aus.

Sein jüngerer Bruder Alexander (ATP 7) trat am Abend in Cincinnati in seinem Auftaktmatch gegen die US-Hoffnung Frances Tiafoe (ATP 87) an. Im Duell der Youngster trat der 19-jährige US-Boy zu Beginn unbekümmert und offensiv auf, hielt in dem Match – zum deutlich bekundeten Ärger von Sascha – ebenbürtig mit. Bei dem Stand von 4:4 brachte der 20-jährige Hamburger mit Mühen sein Aufschlagspiel durch und breakte Tiafoe anschließend zum 6:4-Gewinn des 1.Satzes.  Der Youngster aus Florida ließ nicht nach, breakte Zverev früh und holte sich den 2.Satz unter dem Jubel des Publikums mit 6:3.

 Tennis: Miami Open

Beide gewannen im entscheidenden Durchgang zu Beginn ihre Aufschlagspiele. Dann breakte der US-Boy unser Wunderkind, gab das Heft nicht mehr aus Hand und schaltete Alexander Zverev mit 6:4 im 3.Satz aus.

Das Publikum in Cincinnati „stand Kopf“ – wir schüttelten den Kopf…