24. Juni 2017
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Julia Görges, Sascha Zverev und Roger Federer erreichen das Finale!

Das Traumfinale Roger Federer (ATP 5)  gegen Alexander Zverev (ATP 12) könnte bei den Gerry Weber Open in Halle Wirklichkeit werden. Der Maestro aus der Schweiz und das „German Wunderkind“ standen in den beiden Semifinalmatches, die am Sonnabend auf dem Programm standen.

In beiden Halbfinalpartien des Turniers in Westfalen forderte die „ATP Young Generation“ das „ATP-Establishment“ heraus.

Der 21-jährige Russe Karen Khachanov (ATP 38) hatte sich in diesem Jahr in den Vordergrund gespielt. Ob er sich aber im ersten Semifinale gegen den 35-jährigen  siebenfachen Wimbledonsieger Roger Federer auf Rasen durchsetzen  könnte, wurde von den Fachleuten bezweifelt. Der Moskowiter verlor auch gleich sein erstes Aufschlagspiel. Dann geschah das, was bisher in Halle Seltenheitswert besaß: Khachanov breakte den Champion aus der Schweiz. Verlor dann wieder sein Servicegame. Federer ließ dann die Breaks nicht zur Gewohnheit werden, ging 3:1 in Führung. Danach gewannen beide ihre Aufschlagspiele und Roger sicherte sich den 1.Satz mit 6:4. Durch die konsequent- risikoreichen „Hopp oder Top-Schläge“ des Russen hatte der Favorit allerdings noch nicht optimal seinen Rhythmus finden können.

roger-federer

Im nächsten Durchgang spielte das Talent aus Moskau solider. Beide Spieler gewannen bis 4:4 ihre Aufschlagspiele sicher. Dann agierte Khachanov in einigen Situationen wieder zu wild, der ehemalige Weltranglistenerste breakte ihn souverän zur 5:4-Führung – und kassierte völlig unerwartet das Rebreak. Der fast zwei Meter große Riese aus Moskau servierte zur 6:5-Führung durch. Federer „wackelte“ bei seinem Aufschlagspiel. Khachanow verschlug bei seinen Satzbällen zwei Returns direkt und der Champ aus Basel konnte mit Müh und Not zum 6:6 ausgleichen. Im Tiebreak unterliefen Federer wieder einige unerklärliche Fehler. Sein junger Gegner konnte die Chancen nicht nutzen und musste sich mit 5:7 in der Satzentscheidung geschlagen geben.

Im ersten Semifinalmatch hatte sich die Routine Roger Federers gegen die ungestüme Jugend Karen Khachorovs mit 6:4, 7:6 durchsetzen können.

Im zweiten Semifinale trat das deutsche Ausnahmetalent Alexander Zverev (ATP 12) gegen den „alten Hasen“ Richard Gasquet (ATP 30) an. Die bisher einzige Begegnung der beiden hatte der junge Deutsche 2017 in Montpellier auf dem Hartplatz gewonnen. Das Spiel begann mit zwei frühen Breaks. Beim Stand von 2:2 konnte der offensiv aufspielende Zverev zwei Breakbälle nicht nutzen, geriet 2:3 in Rückstand, glich aber gleich wieder aus. Im weiteren Verlauf war die ausgeglichene Partie von harten Grundlinienduellen geprägt. Beide gewannen ihre Aufschlagspiele bis zur 5:4-Führung des Franzosen. Bei eigenem Aufschlag konnte Sascha seine Chancen nicht nutzen. Spiel- und Breakbälle wechselten ab. Mit einem wahnwitzigen Passierschlag konnte Gasquet dann den 1.Satz 6:4 für sich entscheiden.

Auffällig war, dass der Franzose mit vielen Stoppbällen punktete  –  wie  andere Konkurrenten Alexanders auf der ATP-Tour es seit einiger Zeit auch schon versuchen…

Bis zum Stand von 2:2 gewannen die beiden Konkurrenten im nächsten Durchgang ihre Aufschlagspiele. Bei Aufschlag Gasquets schmeißt Sascha nach einem leichten Fehler frustriert seinen Schläger auf den Rasen des Stadions – und breakte anschließend den 31-jährigen Franzosen mit direkten Gewinnschlägen. Typisch für den langen Schlacks aus Hamburg! Mit zwei Assen nacheinander baute er den Vorsprung auf 4:2 aus. Zverev ließ nichts mehr bei eigenem Service anbrennen, entschied den 2.Satz 6:4 für sich.

Tennis Gerry Weber Open 2016

Nach einer Stunde und 10 Minuten Spielzeit hatte der 20-jährige Hamburger acht Asse geschlagen – Gasquet zwei.

Im entscheidenden Durchgang setzten sich die beiden Kontrahenten in einem dramatischen Kampf auf Augenhöhe bis zum 3:3 in ihren Servicegames durch. Mit einem Vorhandwinner nahm der Hamburger dem Franzosen das Aufschlagspiel ab, ging 4:3 unter dem tosenden Jubel des begeisterten Publikums in Führung. Dank seiner außergewöhnlichen mentalen Stärke zwang  Sascha Zverev seinen Gegner in den folgenden zwei Spielen in die Knie und zog mit 6:3 im 3.Satz in das Finale der Gerry Weber Open 2017 ein.

Das Traumfinale ist perfekt.

In Santa Ponsa bei den „ Mallorca Open“ ging Julia Görges (WTA 54) im Semifinale gegen das 18-jährige Supertalent Catherine Bellis aus den USA an den Start. Jule kämpfte lange, um ihr erstes Aufschlagspiel zu gewinnen, konnte  anschließend das US-Girl gleich breaken. Der Amerikanerin gelang ein Rebreak, aber sie hatte im weiteren Verlauf auf dem schnellen Rasen Probleme mit den harten Aufschlägen und schnellen Grundschlägen ihrer Gegnerin. Die 28-jährige Deutsche gewann den 1.Satz überlegen 6:1.

julia

Auch im nächsten Durchgang dominierte Julia Görges. Sie ging schnell 4:1 in Führung, verlor kein Spiel mehr, gewann den 2.Satz wieder deutlich 6:1 und zog – mit weniger Widerstand als erwartet – in das Finale der Mallorca Open ein.

Julia Görges hat sich in ihrem Trainingsdomizil Regensburg gut auf die Rasensaison vorbereitet und von der Grippe erholt, die noch in Paris zum frühen Ausscheiden bei den French Open führte.

Im Endspiel wird sie am Sonntag auf die Gewinnerin der Partie Sevastova gegen Garcia treffen.

23. Juni 2017
von admin
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Roger Federer, Alexander Zverev und Julia Görges überzeugen!

Sonne, Sand und Strand waren auf den Balearen am Freitag für Julia Görges (WTA 54) und Sabine Lisicki (WTA 144) abgesagt: Die beiden trafen auf dem Rasen in Santa Ponsa im Viertelfinale der Mallorca Open aufeinander. Die beiden Repräsentantinnen – mit Angie Kerber und Andrea Petkovic – des Erfolgsweges der deutschen Frauenpower hatten bei dem WTA-Turnier mit großartigen Leistungen überzeugt. Schade, dass eine der beiden in der Runde der letzten Acht ausscheiden musste. Die 28-jährige Bad Oldesloerin, die seit einiger Zeit ihr Trainingszelt in Regensburg aufgeschlagen hat, startete offensiv und siegesgewillt in das Match. Sie setzte sich im 1.Satz überlegen mit 6:2 durch.

jule

Anfang des 2.Satzes kam Lisicki besser in das Match, gewann mit Mühen ihr erstes Aufschlagspiel, breakte Görges dann zur 2:0-Führung, baute den Vorsprung auf 3:0 aus. Jule kämpfte sich zurück, breakte die Aufschlagweltrekordlerin bei 2:4-Rückstand, glich bei eigenem Aufschlag aus. Bum Bum Bine spielte angespannt, verlor auch die nächsten beiden Spiele zum 4:6-Verlust des  zweiten Durchgangs.

Im Semifinale der Mallorca Open wird Julia Görges am Sonnabend auf das US-Wondergirl Catherine Bellis treffen.

Bei den Gerry Weber Open in Halle standen auch zwei Deutsche am Freitag im Viertelfinale.

Vorjahressieger Florian Mayer (ATP 134) musste sich gegen den topgesetzten Roger Federer (ATP 5) zur Wehr setzen. Der 35-jährige Schweizer Champion hatte am Vortag gegen Mischa Zverev seinen Sieg Nummer 1100 auf der Tour errungen und wies eine Bilanz von sieben Siegen ohne Niederlage gegen den 33-jährigen Bayreuther auf. Der Maestro aus Basel startete fokussiert, breakte seinen Widersacher früh und ging 4:1 in Führung. Beide setzten sich in den nächsten Aufschlagspielen durch und Federer gewann den 1.Satz 6:3. Auch im nächsten Durchgang bestimmte der siebenfache Wimbledonsieger souverän die Partie. Ein Break beim Stand von 2:2 genügte ihm, den 2.Satz mit 6:4 unter Dach und Fach zu bringen und in das Semifinale von Halle einzuziehen.

Tennis Gerry Weber Open  2012

Schritt für Schritt nähert sich Roger Federer seiner Bestform auf Rasen.

Der Vorjahresfinalist Alexander Zverev (aktuell ATP 12) wurde im anschließenden Match auf dem Center Court als leichter Favorit gegen Roberto Bautista Agut (ATP 19) gehandelt. Sascha wirkte etwas unruhiger als bei den vorangegangenen Partien, konnte den Spanier nicht breaken, verlor aber bis 5:5 auch kein eigenes Aufschlagspiel. Bei Aufschlag Bautista Aguts erspielte er sich den ersten Breakball, konnte ihn aber nicht verwerten und lag wieder zurück.  Er glich dann souverän auf 6:6 aus. Im Tiebreak wurde absolutes Weltklassetennis mit atemberaubenden Ballwechseln geboten. Sascha erspielte sich eine 4:1-Führung und hatte danach wieder Aufschlag. Mit dem Rücken zur Wand hielt der Spanier dagegen, holte Punkt für Punkt auf und gewann die Satzentscheidung noch mit 8:6. Im nächsten Durchgang setzte sich der Kampf auf Augenhöhe fort. Beide gewannen ihre Servicegames. Sascha ohne Probleme, der Spanier musste Breakbälle abwehren. Wieder entschied der Tiebreak: Der 20-jährige Hamburger ging 5:0 in Führung, gewann 7:1. Sascha ließ sich mit selbstbewussten Gesten und der Siegesfaust vom Publikum feiern. Sein älterer Bruder Mischa in der Playersbox lachte verschmitzt – voller Anerkennung gegenüber der  Kaltschnäuzigkeit und der Wettkampfhärte des „German Wunderkinds“.

Tennis Gerry Weber Open 2016

Im entscheidenden Durchgang wurde der Tenniskrimi mit vollem Einsatz der beiden Spieler fortgesetzt. Alexander Zverev gelang ein frühes Break. Er baute den Vorsprung bei eigenem Aufschlag auf 3:1 aus, breakte seinen Gegner wieder zum 4:1. Bautista Agut hatte in Halle schon zwei harte Dreisatz-Matches bestritten, Zverev war ohne große Mühen in das Viertelfinale eingezogen. Der  Spanier gab energielos auch die nächsten beiden Spiele und den 3.Satz mit 1:6 an Sascha Zverev ab.

Der Hamburger Schlacks begeisterte durch unbedingten Siegeswillen, Mut zur Offensive in entscheidenden Situationen und überragenden Aufschlägen. Das war wohl die beste Leistung auf Rasen in seiner schon so erfolgreichen Karriere.

Im Semifinale trifft Alexander Zverev auf den Franzosen Richard Gasquet

22. Juni 2017
von admin
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Mensch Mayer!!!

Bei den Gerry Weber Open in Halle standen am Donnerstag die Achtelfinal-spiele der oberen Tableauhälfte auf dem Programm.  Zwei deutsche Spieler standen mit ihren Partien im Zentrum des Zuschauerinteresses.

Der Tag begann mit einer Sensation: Der an 3-gesetzte Japaner Kei Nishikori (ATP 9) schied gegen den 21-jährigen Russen Karen Khachanov (ATP 38) aus, weil er sich beim Stand von 2:3 verletzte.

Am Vortag war schon der an 2-gesetzte Österreicher Dominic Thiem (ATP8) gegen den Niederländer Robin Haase (ATP42) mit 5:7 und 3:6 auf dem Rasen im Stadion von Halle ausgerutscht.

rasensturz

Florian Mayer (ATP 134) ist – einige haben es vielleicht vergessen – der Titelverteidiger  in Halle. Der Bayreuther trat am Nachmittag gegen den an 6-gesetzten Lucas Pouille (ATP 15) im „Stadion“ an. Der favorisierte 23-jährige Franzose kam schwer in das Match, kassierte gegen den 33-jährigen deutschen Routinier ein Break und konnte bis zum 4:5-Rückstand keinen einzigen Punkt(!) beim ersten Aufschlag seines Gegners gewinnen. Kurz vor Satzgewinn spielte  Flo zu vorsichtig. Pouille konnte die ersten Punkte bei Mayers Aufschlagspielen gewinnen und nahm ihm gleich das Servicegame zum 5:5 ab. Beide setzten sich anschließend in ihren Aufschlagspielen durch, der Tiebreak entschied den Durchgang. Auch in der Satzentscheidung hatte der Deutsche Siegchancen, aber der Franzose setzte sich knapp mit 8:6 durch.

Flo ließ sich von dem unglücklichen Ausgang nicht unterkriegen. Seine variantenreiche und unorthodoxe Spielweise bescherte Pouille auch weiterhin Probleme. Jetzt nutzte der Bayreuther seine Chancen, machte die Big Points und gewann den 2.Satz 6:4.

Im entscheidenden Durchgang spielte Florian Mayer gelassen und entschlossen. Der Favorit aus Frankreich konnte sich nicht gegen das intelligente Spiel und dem Flow Flos erfolgreich wehren und verlor den 3.Satz sensationell 3:6.

Florian Mayer hatte zum siebten Mal in seiner Karriere das Viertelfinale der Gerry Weber Open erreicht!

florian-mayer

Am Abend kam es dann zur mit Spannung erwarteten Begegnung zwischen Mischa Zverev (ATP 29) und Publikumsliebling Roger Federer (ATP 5) – ein Duell von zwei Exemplaren der fast ausgestorbenen Gattung von klassischen Serve und Volley-Spielern. Von Anfang an lieferten die beiden Rasenspezialisten sich ein packendes Match. Bis zur 6:5-Führung Federers hatten die beiden Kontrahenten relativ sicher ihre Aufschlagspiele gewonnen. Bei eigenem Aufschlag wehrte der 29-jährige Hamburger Satzbälle ab, rettete sich in den Tiebreak. Hier setzte sich der Schweizer Champion mit 7:4 durch.

Tennis Gerry Weber Open  2012

Auch im nächsten Durchgang hielt Mischa Zverev mit dem siebenfachen Wimbledonsieger aus Basel ebenbürtig mit. Bei 4:5 und eigenem Aufschlag konnte er dem Druck nicht standhalten, wurde gebreakt und verlor den 2.Satz 4:6.

Roger Federer wird nach seinem 7:6(4), 6:4-Sieg am Freitag im Viertelfinale auf Florian Mayer treffen.

Der an 4-gesetzte Alexander Zverev wird gegen den an 7-gesetzten Roberto Bautista Agut antreten.