On the road to Wimbledon

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Nach dem Grand Slam in Paris wechseln die Profis vom roten Sand auf den grünen Rasen. Bei den „Gerry Weber Open“ in Halle/Westfalen trat die Weltklasse in dieser Woche an, um sich für Wimbledon einzuspielen.

gerrywopen

Philipp Kohlschreiber bleibt auch auf Rasen in der Erfolgsspur. Er hat die Umstellung bisher problemlos vollzogen. Kohli besiegte in Halle in der ersten Runde den Italiener Seppi mit 6:3, 6:4 und gab dann im Achtelfinale gegen den  Qualifikanten aus Frankreich, Pierre-Hugues Herbert, bei seinem 6:2, 6:4-Siegsogar noch ein Spiel weniger ab. Voraussichtlich trifft unser deutscher Spitzenspieler im Viertelfinale auf Rafael Nadal – eine Gelegenheit, dass aktuelle Können auf dem schnellen Boden optimal zu testen.

Eine erfreuliche Leistung auf dem noch ungewohnten Belag zeigte auch Peter Gojowzyk, als er in seinem Auftaktspiel den Polen Przysiezny mit 6:3, 6:4 besiegte. Im zweiten Match steigerte sich Gojo noch einmal. Mit 6:4 und 6:4 schaltete er den an Position 3-gesetzten Kanadier Eaonic aus und zog in das Viertelfinale ein.

gojowczyk

Rasta-Mann Dustin Brown verzauberte bei den Gery Weber Open das Publikum und seinen russischen Gegner Kuznetsov: Mit 6:3 und 6:4 zog er in die nächste Runde ein und trifft dort jetzt auf den topgesetzten Rafael Nadal.

brown

Benjamin Becker scheiterte in der ersten Runde an Gael Monfils mit 1:6, 5:7, obwohl der Franzose kundtat, dass er sich auf Grass überhaupt nicht wohl fühle. Diese selbsterfüllende Prophezeiung bestätigte sich dann im nächsten  Match des Paradiesvogels gegen den Japaner Nishikori: er unterlag 1:6, 6:3 und 3:6.

Leider konnte Jan-Lennard Struff seine Wildcard, die ihm der Veranstalter sinnvoller Weise gegeben hatte, nicht nutzen: er verlor gegen den Portugiesen Joao Sousa mit 4:6, 2:6. Heute wird Sousa gegen Roger Federer, der wie Nadal erst spät in das Turniergeschehen eingreift, antreten.

Als Favoritenkiller erweist sich in Halle der Kolumbianer Alejandro Falla. Erst bezwang er den Polen Lukasz  Kubot in drei Sätzen und mit dem kappen 7:6, 6:4-Sieg gegen den Niederländer Robin Haase zog er sogar in das Viertelfinale ein.

Auch bei dem Rasenturnier in Westfalen zeigt sich eine neue Entwicklung im internationalen Spitzentennis – es gibt keine eindeutig dominierenden Nationen mehr. Spieler von allen Kontinenten – noch mit der Ausnahme Afrikas – kämpfen sich erfolgreich in die Endrunden der großen Turniere. Das traditionsreiche Tennisland Schweden hat keine Tennisprofis in Aussicht, die unter die Top 100 vorstoßen können. Die USA und Australien können nur ab und zu Akteure  präsentieren, die sich nachhaltig bei den großen Turnieren in den Vordergrund spielen können. (Und Deutschland…? Zum Glück haben wir mit Andrea Petkovic und Angie Kerber zwei Repräsentanten, die jederzeit in die Finals vordringen können.)  Im Viertelfinale von Roland Garros dominierte bei den Herren  Spanien mit zwei Vertretern. Einzelne Spitzenprofis aus Frankreich, England, Serbien, Lettland, Kanada und  Tschechien komplettierten die Erfolgsgruppe. Bei den Damen war diese Tendenz ähnlich: Im Viertelfinale standen acht Spielerinnen aus sechs verschiedenen Nationen: Jeweils 2 Russinnen und Spanierinnen, eine Kanadierin, eine Rumänin, eine Italienerin und eine Deutsche.   

Während in Paris die Europäische Union das Welttennis dominierte, verteilt sich das aktuelle Teilnehmerfeld in Halle vor dem Viertelfinale auf drei  Kontinente: Asien (Nishikori, Lu Yen-Hsun), Amerika (Johnson, Falla) und Europa(Nadal, Federer, Sousa, Gabashvili und die Deutschen).

federer

Die Globalisierung schreitet auch im Tennis voran.

 

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