Drei deutsche Herren hatten am Mittwoch das Viertelfinale der BMW Open in München erreicht. Am Donnerstag hatten der an Position 5 gesetzte Philipp Kohlschreiber (ATP 39) und der an 6-gesetzte Mischa Zverev gute Chancen, ihren Kollegen Hanfmann, Struff und Sascha Zverev in die Runde der letzten Acht zu folgen.
Philipp Kohlschreiber, der Titelverteidiger in München, startete um 11 Uhr seine Partie gegen den argentinischen Sandplatzspezialisten Horacio Zeballos (ATP 63). Der 32-jährige Linkshänder aus Buenos Aires hatte zuvor in Barcelona das Semifinale erreicht und war gegen den Turniersieger Nadal ausgeschieden. Er bewies dann auch in der bayrischen Hauptstadt seine Stärke auf der roten Asche und gewann den hart umkämpften 1.Satz 7:6(5). Beide Spieler hatten in ihren Aufschlagspielen dominiert, ließen keinen einzigen Breakball zu. Obwohl der Augsburger im ersten Durchgang 6 Asse schlug, fehlte im Tiebreak das Quäntchen Glück vielleicht auch die letzte Entschlossenheit.
Der Kampf auf Augenhöhe setzte sich im zweiten Durchgang fort. Beide Spieler gewannen bis 3:3 ihre Aufschlagspiele – Kohli musste bis dahin schon zwei Breakbälle abwehren. Zeballos breakte den Deutschen dann zur 4:3-Führung, baute den Vorsprung auf 5:3 aus. Der Augsburger verkürzte auf 4:5. Beim Aufschlagspiel des Argentiniers vergab er zwei Breakbälle in Folge, wehrte den ersten Matchball ab, konnte aber auch den dritten Breakball nicht verwerten. Horacio Zeballos verwandelte seinen zweiten Matchball – der deutsche Titelverteidiger war in München 6:7, 4:6 ausgeschieden.
Der 29-jährige Hamburger Mischa Zverev (ATP 32) wollte das in seinem Achtelfinalmatch gegen Martin Klizan (ATP 53) besser machen als sein Davis Cup-Kollege aus Bayern. Das klappte überhaupt nicht: Der 27-jährige Slowake erteilte dem älteren Zverev-Bruder eine Tennislektion auf Sand und gab ihm bei seinem 6:2, 6:1-Sieg nicht den Hauch einer Chance.
Zwei nicht unbedingt einkalkulierte deutsche Niederlagen standen am Ende des Tages in München zu Buche.
Übrigens: Der 20-jährige deutsche Angstgegner Hyeon Cung (ATP 78) schlug in München wieder zu: Der Südkoreaner besiegte im Achtelfinale den topgestzten Gael Monfils 6:2, 6:4.
Bei dem WTA-Turnier in Prag spielte Mona Barthel (WTA 82) am Donnerstag im Viertelfinale gegen Camila Giorgi (WTA 99). Die Italienerin hatte gleich in der ersten Runde die topgesetzte Karolina Pliskova (WTA 3) aus dem Turnier geworfen.
Giorgi spielte auch gegen die Neumünsteranerin stark auf, aber Mona konnte den 1.Satz knapp im Tiebreak gewinnen. Im 2.Satz lag die Deutsche schnell 2:5 zurück. Sie startete eine erfolgreiche Aufholjagd und rettete sich in den Tiebreak. Im Satz-Shoot-Out erspielte sich Barthel eine 6:3-Führung, vergab aber drei Matchbälle in Folge. Dann gewann sie die nächsten beiden Punkte und zog mit einem 7:6, 7:6-Sieg in das Semifinale der „J&T Banka Prague Open“ ein!
Tatjana Maria (WTA 104) hatte bei dem Grand Prix in Rabat auch die Runde der letzten Acht erreicht und spielte in Marokko am Donnerstag gegen Francesca Schiavone (WTA 100). Die Deutsche startete nicht gut in die Partie, musste den 1.Satz 1:6 an die 36-jährige Italienerin abgeben. Im 2.Satz kam Tatjana Maria besser in das Match, konnte sich 6:4 durchsetzen. Im entscheidenden 3.Satz gewann die Mailänderin wieder die Oberhand und setzte sich mit 6:3 durch. Trotz des Ausscheidens: Tatjana Maria hat ein großartiges Turnier gespielt und wird in der nächsten Woche wieder unter den Top Hundert der Weltrangliste stehen.