28. August 2017
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Zur Verbesserung der Handlungsschnelligkeit im Tennis

Am Anfang dieser Woche beginnen die US Open, das letzte Grand Slam-Turnier im Jahr 2017. Vor diesem Treffen der weltbesten Tennisprofis präsentieren wir einen Gastbeitrag von Dirk Peters, in dem Trainingsmethoden dargestellt werden, von denen die Leistungen der Weltklassespieler entscheidend geprägt wurden.

Dirk ist Mental- und Athletiktrainer. Er hat in der Leichtathletik, im Volleyball und Fußball mit verschiedenen Vereinen gearbeitet und betreut auch Tennisspieler.

In dem folgenden Beitrag beschreibt er Aspekte des modernen Trainings für optimale Handlungsschnelligkeit.

sprint

 

” Vier Stufen zu mehr Handlungsschnelligkeit

Im Fußball wechseln die Handlungsmuster alle 4-6 Sekunden!

Das verdeutlicht, dass das Schnelligkeitstraining komplexer sein muss, als nur geradeaus zu sprinten.

Tennis Gerry Weber Open 2016

 

Der Begriff Agilität ist gleichzusetzen mit Handlungsschnelligkeit, bestehend aus:

–                  Richtungsänderungen

–                  Reaktion auf Sinneswahrnehmungen

–                  multidirektionale Schnelligkeit (vor-, rück-, seitwärts)

Studien haben ergeben, dass im Basketball 30% laterale Bewegungen stattfinden, so dass das Training der unterschiedlichen Bewegungsrichtungen von entscheidender Bedeutung ist:

–    Bewegungen und Richtungsänderungen bei gleichzeitiger Kontrolle des Spielgerätes (Ball, Schläger) oder des Gegners (Zweikampf).

Beim Tennisspiel muß der Spieler den Gegner beobachten, den Ball im Auge behalten, seine eigenen Bewegungen koordinieren, Schläge dosieren und einzelne Körperteile wahrnehmen.

Das Prinzip Qualität vor Quantität gilt auch hier. So ist es ratsam, am Anfang einzelne Komponenten einzeln zu trainieren.

Training der Abstoppbewegung oder eine stabile, leise Landung ist gleichzeitig auch Verletzungsprävention, da im Gegensatz zum Herz-Kreislaufsystem, sich die Sehnen -Bandstrukturen nur sehr langsam adaptieren.

Daraus ergibt sich eine Hierarchie der Agilität.

Unterste Stufe – die lineare Schnelligkeit, bestehend aus Start, Beschleunigung und maximaler Schnelligkeit.

Zweite Stufe ist das Training der Richtungswechsel Bewegungen (Beschleunigung – Stoppen und Richtungswechsel).

Für die Qualität der multidirektionalen Geschwindigkeit ist die Start-  oder Ausgangsposition (Powerposition) von entscheidender Bedeutung.

Studien haben ergeben, dass der Plyostep (das explosive zurückführen eines Beines aus der Powerposition) auf den ersten 5 Metern 5,3%

schnellere Zeiten bringt (Frost 2003)

Der wichtigste Punkt sind die visuellen- und vestibulären (Gleichgewicht) Fähigkeiten.

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Der Prozess der Handlungsschnelligkeit geschieht auf 2 Ebenen:

Kognitive Ebene:

Wahrnehmung – Reizleitung – Entscheidung – Handlungsplan aus Erfahrungen, Antizipation und Mustererkennung.

Diese weichen Komponenten lassen sich nur sehr schwer trainieren. Life Kinetik und systematisches Konzentrationstraining sind hier als Methode zu nennen.

Körperliche Ebene:

Startposition – Beschleunigung- Abbremsen – Richtungswechsel-Technik

Maßgebend sind Körperposition, individuelle Technik, Leistung in der linearen und multidirektionalen Schnelligkeit und dem Kraftniveau!

2x wöchentlich 15-20 Minuten Agilitätstraining bringt starke Fortschritte.

Das Training sollte vielseitig, spaßorientiert, mit koordinativen und schnellen Bewegungen sein.

 

Schneller REAGIEREN (Wahrnehmung)

Schneller KOORDINIEREN (Aktionsschnelligkeit)

Schneller AGIEREN (Handlungsschnelligkeit)

 

Quelle: Leistungsreserve Athletiktraining Zawija

Langhanteltraining Bonn, Michael Boyle Functional Training.”

 

Dirk Peters

www.running-athlete.com

 

27. August 2017
von admin
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Die Auslosung der deutschen Spieler bei den US Open 2017!

Die Würfel sind gefallen – die Auslosung der US Open hat stattgefunden.

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In diesem Jahr sind vier deutsche Repräsentanten in den Hauptfeldern gesetzt.

Unsere aussichtsreichsten Kandidaten, die an Position 6-gesetzte Angelique Kerber und der an 4-gesetzte Alexander Zverev, stehen in ihren Auftaktmatches vor lösbaren Aufgaben:

Die 29-jährige Kielerin (WTA 6) ist Titelverteidigerin und trifft in der ersten Runde auf die gefährliche Japanerin Naomi Osaka (WTA 45).

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Der 20-jährige Hamburger (ATP 7) sollte gegen den Qualifikanten Darian King (ATP 168) von den Barbados-Inseln erfolgreich bestehen können.

Alexanders Bruder, der 29-jährige Mischa Zverev (ATP 27), tritt in der ersten Runde gegen den 22-jährigen Thai Son Kwiatkowsky (ATP 702) an. Der US-Boy hatte vom Veranstalter eine Wildcard erhalten.

Philip Kohlschreiber (ATP37) hat gute Aussichten die erste Runde zu überstehen: Der 33-jährige Augsburger trifft in seinem Auftaktmatch auf den Qualifikanten Tim Smyzek (ATP 203) aus den USA.

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Jan Lennard Struff  (ATP 56) steht vor einem harten Kampf mit dem  Ukrainer Alexander Dolgopolow (ATP 63).

Auch Dustin Brown (ATP 115) wird es gegen den Brasilianer Thomaz Bellucci (ATP 76) schwer haben.

Zwischen dem 33-jährigen Florian Mayer (ATP 75) und dem gleichaltrigen Ruggerio Dutra Silva (ATP 68) kommt es zum Duell der Routiniers.

Unser Qualifikant Cedrik-Marcel Stebe (ATP 106) könnte gegen den Argentinier Nicolas Kicker (ATP 93) seinen Siegeszug ortsetzen.

Der zweite Qualifikant Maximilian Marterer (ATP 124) steht gegen den US Boy Donald Young (ATP 57) vor einer schweren Aufgabe.

Eine deutsche Dame ist schon einmal sicher in der zweiten Runde der US Open 2017: In der ersten Runde kommt es zum deutsch-deutschen Duell zwischen der an Position 30 gesetzten Julia Görges (WTA 32)  und Annika Beck  (WTA  136).

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Carina Withöft (WTA 65) trifft gleich auf eine gesetzte Spielerin: Die 22-jährige Hamburgerin spielt gegen die an 15-gesetzte  Anastasija Sevastova (WTA 17 ) aus Lettland.

Auch Sabine Lisicki (WTA 169) muss gleich gegen eine Gesetzte antreten: Bine spielt zum Auftakt gegen die an 27-gesetzte Shuai Zheng (WTA 29)  aus China.

Andrea Petkovic (WTA 93) kann sich gegen Jennifer Brady (WTA 91) aus den USA ein Erfolgserlebnis verschaffen.

Tatjana Maria (WTA 62) geht gegen das US-Girl Ashley Kratzer (WTA 342) als klare Favoritin in die Erstrundenbegegnung.

Mona Barthel (WTA 51) sehen die Fachleute eher als Außenseiterin gegen die Russin Jekaterina Makarova (WTA 38).

Last not least: Die Qualifikantin Anna Zaja (WTA 230) setzt sich in ihrer Grand Slam-Premiere mit der 22-jährigen Russin Ekaterina Alexandrova (WTA 78) auseinander.

26. August 2017
von admin
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Drei Deutsche qualifizieren sich noch für das Hauptfeld in Flushing Meadows!

Vier deutsche Tennisprofis hatten sich bis in die letzte Runde der Qualifikation für die US Open 2017 durchgekämpft und spielten am Freitag um „Alles oder Nichts“.

US_Open

Peter Gojowczyk (ATP 106) „ging leer aus“. Der Münchener kam gegen Stefano Travaglia (ATP 143) nie ganz richtig in die Partie und schied doch etwas überraschend deutlich mit 3:6 und 3:6 gegen den Italiener aus.

Maximilian Marterer (ATP 126) sorgte dann für eine positive Überraschung. Der 22-jährige Nürnberger erreichte das Hauptfeld bei den US Open mit einem 6:4, 7:6 – Sieg gegen den Argentinier Leonarda Mayer (ATP 52), der vor kurzer Zeit noch die German Tennis Championships am Rothenbaum in Hamburg gewonnen hatte.

BMW Open - Day 2

Cedrik-Marcel Stebe (ATP 102) ging als klarer Favorit in die Begegnung mit dem Kolumbianer Alejandro Gonzalez (ATP 436). Der Vaihinger gab sich auch keine Blöße und zog als zweiter deutscher Qualifikant mit einem 6:2, 6:4-Erfolg in das Hauptfeld des letzten Grand Slams in dieser Saison ein.

Anna Zaja  (WTA 230) war die einzige Deutsche, die zu Kerber, Görges und Company im Hauptfeld in Flushing Meadows  noch dazu kommen konnte.   Die 26-jährige Studentin aus Karlsruhe servierte stark und schlug sich großartig gegen  die Koreanerin Su Jeong Jang (WTA 142). Sie gewann den 1.Satz 6:4. In einem erbitterten Kampf musste sie den 2.Satz 5:7 abgeben. Im entscheidenden Durchgang drehte Zauja auf, ging 5:1 in Führung. Die 22-jährige Asiatin setzte dagegen, gewann 3Spiele in Folge. Bei 4:5 wehrte Jeong Jang zwei weitere Matchbälle nacheinander ab, bis Anna Zaja die Zitterpartie beendete. Sie gewann das Spiel, den 3.Satz 6:4 und war überglücklich, jetzt in dem Maindraw-Tableau der US Open 2017 dabei zu sein.

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Jan-Lennard Struff  (ATP 56) hat in diesem Jahr auf der Tour und im Davis Cup sehr souveräne Leistungen präsentiert.  Auch auf dem amerikanischen Kontinent konnte der Warsteiner beeindrucken. Am Freitag spielte er im Semifinale der Winston & Salem Open gegen den topgesetzten Roberto Bautista Agut (ATP 15). Der Spanier trat extrem solide auf und stoppte den Siegeszug des Deutschen. Struffi schied mit 2:6, 4:6 im Halbfinale aus.