30. Juli 2017
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Große Show von Flo am Rothenaum!

Das Finale der German Tennis Championships 2017 am Hamburger Rothenbaum ist wieder ein Beispiel dafür, dass Nuancen und bestimmte Konstellationen im Wettkampftennis überraschende Ergebnisse hervorbringen können.

rothenbaum

Der Finalist Leonardo Mayer hatte 2014 das Turnier in Hamburg gewonnen, war in den letzten beiden Jahren auf Rang 138 in der Weltrangliste abgerutscht. In diesem Jahr musste er deshalb in die Qualifikation, unterlag dort dem 16-jährigen Rudolf Mollecker, der mehr als 800 Plätze hinter ihm in der Weltrangliste stand. Da ein Topspieler in letzter Minute seine Teilnahme absagen musste, kam der Argentinier als Lucky Looser in das Hauptfeld. In seinem Auftaktmatch griff er die Gelegenheit bei dem Schopf und besiegte den an Nr.1-gesetzten Spanier Ramos-Vinolas. Dieser Sieg gab ihm neues Selbstvertrauen und Leonardo Mayer startete eine Siegesserie, die ihn bis in das Finale des mit 1,6 Millionen € dotierten ATP-Turniers trug.

Übrigens: Der junge Deutsche, der ihn sensationell in der Qualifikation besiegt hatte, schied in der ersten Runde der German Tennis Championships aus.

Der Finalgegner und Namensvetter des Südamerikaners, der 33-jährige Florian Mayer (ATP 101), hatte im vergangenen Jahr nach einer unglücklichen Niederlage im Davis Cup erklärt, dass er in Zukunft bei dem Teamwettbewerb nicht mehr zur Verfügung stehen möchte und seinen Rücktritt erklärt. Mit seiner Finalteilnahme hat er jetzt den größten Erfolg bei dem Turnier am Rothenbaum in seiner langen Profikarriere erzielt.

Diese ungewöhnlich ausführliche Einleitung hat einen Grund: Sie soll jungen und älteren Tennisspielern – aber besonders den Tenniseltern – einen Hinweis liefern, dass man isolierte Ergebnisse nicht überbewerten sollte. Es ist vernünftiger, die komplexen Zusammenhänge genauer und sachlich zu analysieren, um richtige Schlüsse für Weiterentwicklungen zu ziehen.

Vom ersten Ball des Finales an war der 30-jährige Argentinier gewillt, seine Glücksträhne in Hamburg fortzusetzen. Er ging hochmotiviert und entschlossen in die Partie. Der Bayreuther hatte Probleme mit seinem ersten Service. Er verlor zwei Aufschlagspiele und den 1.Satz 4:6. Im nächsten Durchgang wehrte Flo alias „Clever & Smart“ bis zum Stand von 3:3 sechs Breakbälle erfolgreich ab. Das Publikum feierte diese Leistungen wie einen Wimbledonsieg des Franken. Es geriet außer Rand und Band, als der Bayreuther seinen Kontrahenten zur 5:4-Führung breakte. Der Center Court wurde zum Hexenkessel, als er bei eigenem Aufschlag mit Stopps und anderen Variationen punktete und den 2.Satz mit einem Ass unter Dach und Fach brachte.

flo

Der so bieder wirkende Florian Mayer begeisterte mit seinem unorthodoxen Spielstil auch im entscheidenden Durchgang die Hamburger Zuschauer.Bis zum Stand von 3:3 war die Partie offen. Dann gewann Leonardo Mayer mit seinen druckvollen Offensivschlägen 3 Spiele in Folge, den 3.Satz 6:3 und holte sich zum zweiten Mal den Titel am Rothenbaum.

leo mayer

Im  Schweizer Alpenkurort Gstaad stoppte Fabio Fognini (ATP 42) im Finale der „Swiss Open“ die sensationelle Siegesserie von Yannick Hanfmann (ATP 170). Der 25-jährige Karlsruher unterlag dem 30-jährigen Italiener nach bravourösem Kampf mit 4:6, 5:7.

hanfmann

So what. Yannick wird einen riesigen Sprung voran in der Weltrangliste machen.

 

29. Juli 2017
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Mensch, Mayer!!!

Das Spiel des Tages am Samstag bei den German Tennis Championships war das Aufeinandertreffen der beiden Deutschen Kohlschreiber (ATP 58) und Florian Mayer (ATP 102) im Semifinale des ATP-Turniers.

rothenbaum

Philipp Kohlschreiber führt in der Head-to-Head- Bilanz mit drei Siegen bei fünf Begegnungen auf der ATP-Tour. Er konnte das einzige Duell auf Sand, letztes Jahr in München bei den BMW Open, klar gewinnen. Der erste Vergleich liegt schon länger zurück. Im Jahr 2003 siegte Florian Mayer beim Challenger-Turnier in Eckental.

Sowohl der Augsburger als auch der Bayreuther standen in Hamburg bereits ein Mal im Halbfinale –  Mayer im Jahr 2010, Kohlschreiber im Jahr 2014.

Im 1.Satz sah das Publikum auf dem Center Court in Hamburg ein ausgeglichenes Match. Kohli konnte sich knapp 6:4 durchsetzen. Bei 3:2-Führungs Flo Mayers musste der Augsburger dann verletzt aufgeben.

Florian Mayer erreichte mit dem Abbruchsieg zum ersten Mal in seiner Karriere das Finale am Rothenbaum.

mayer

Am Sonntag trifft er dort auf Leonardo Mayer (ATP 138), der in Hamburg nach 2014 zum zweiten Mal gewinnen könnte. Der Argentinier besiegte im Semifinale seinen Landsmann Federico Delbonis (ATP 81) 6:3, 7:5.

Bei dem parallel stattfindenden Swiss Open in Gstaad hat ein weiterer Deutscher für eine Sensation gesorgt. Yannick Hanfmann (ATP 170) steht zum ersten Mal in seiner Karriere in einem ATP-Finale. Der 25 jährige Karlsruher, der eine Siegesserie aus der Qualifikation bis in das Semifinale des ATP-Turniers in der Schweiz gestartet hatte, besiegte den an 6-gesetzten Niederländer Robin Haase (ATP in der Vorschlussrunde nach Abwehr von vier Matchbällen in 2:27 Stunden 3:6, 7:6 (8:6), 7:6 (7:4).

hanfmann

“Das ist Wahnsinn. Ich bin fix und fertig von diesem Match. Aber in ein paar Stunden wird es mir gut gehen”, kommentierte Hanfmann seinen Erfolg.

 

29. Juli 2017
von admin
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Hanfmann, Kohlschreiber und Mayer setzen ihren Siegeszug fort!

In den Achtziger- und Neunziger-Jahren des vorigen Jahrhunderts war der argentinische Tennisstar Guillermo Vilas die Attraktion der German Open am Hamburger Rothenbaum.

vilas

Im Jahre 2017 stehen vier Spieler aus dem Land, das mit Unterstützung des Fußball-Megastars Diego Maradona den Davis Cup im vergangenen Jahr gewann, im Viertelfinale der German Tennis Championships in Hamburg.

Zwei deutsche Profis im gesetzten Alter haben in der Hansestadt zur Freude des Turnierdirektors Michael Stich ebenfalls die Runde der letzten Acht erreicht. Am Freitag kam es am Rothenbaum zu zwei Duellen zwischen den deutschen Spitzenspielern und den Tennis-Gauchos, bei denen es auch zu einem Kampf der Tennis-Generationen kam.

Der 33-jährige Philipp Kohlschreiber (ATP 58) trat am Nachmittag auf dem Center Court gegen den 24-jährigen Nicolas Kicker (ATP 98) zum ersten Kräftemessen im „weißen Sport“ der beiden Fußball- und Tennisnationen an.

Zu Beginn begeisterte Kohli mit seinem fokussierten Auftritt das Publikum. Er ging 4:0 in Führung. Dann riss plötzlich der Fasen bei ihm und sein Gegner gewann Spiel auf Spiel bis zum 5:5-Ausgleich. Am Ende konnte der Augsburger den 1.Satz dann nervenstark mit 7:6(6) für sich entscheiden. Im 2.Satz dreht der Argentinier den Spieß um, gewann 6:4. Im entscheidenden Durchgang „biss, kratzte,spuckte und ackerte“ (Zitat Kohlschreiber) der Deutsche und rang seinen Gegner mit 6:4 nieder. Dieser Einzug Kohlis in das Semifinale war wohl die beste Leistung des Augsburgers im Jahr 2017.

philipp

Im Anschluss an diese Begegnung spielte der 33-jährige Florian Mayer (ATP 101) gegen den 24-jährigen Diego Schwartzmann (ATP 38) aus Buenos Aires. Der an 6-gesetzte Argentinier kam im 1.Satz nicht mit dem unothoxen und variantenreichen Spiel des Bayreuthers zurecht und unterlag klar 2:6. Flo wurde dann etwas nachlässiger, Schwartzman ergriff die Chance und setzte sich 6:2 im 2.Satz durch. Im 3.Satz gewann Florian Mayer wieder die Oberhand setzte sich nach 1:43 Stunden Spielzeit 6:3 durch und erreichte zum ersten Mal in seiner Karriere das Semifinale in Hamburg.

mayer

Dort wird er auf Landsmann Philipp Kohlschreiber treffen.

Ein deutsch-deutsches Halbfinale hatte es in Hamburg zuletzt 1992 gegeben, als der heutige Turnierdirektor Michael Stich seinem Rivalen Boris Becker keine Chance ließ (6:1, 6:1).

Im zweiten Semifinale am Rothenbaum werden am Sonnabend die Argentinier Federico Delbonis und Leonardo Mayer aufeinandertreffen.

Yannick Hanfmann (ATP 170) hatte sich bei den Swiss Open in Gstaad durch die Qualifikation bis in das Viertelfinale des ATP-Turniers gekämpft und spielte am Freitag um das Erreichen des Semifinales gegen den Portugiesen Joao Sousa (ATP 61). In einem dramatischen 1.Satz musste sich der Karlsruher dem Portugiesen 8:10 im Tiebreak geschlagen geben. Der 25-Jährige ließ sich nicht unterkriegen, gewann den 2.Satz 6:2 und den 3.Satz 6:2 und erreichte in einem einmaligen Siegeszug das Semifinale der Swiss Open.

yannick-hanfmann

Die deutschen Herren machen auch ohne die Zverev-Brüder in dieser Woche richtig Spaß!