16. Juli 2017
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Sieges- und Schmerztränen in dem Finale der Herren in Wimbledon 2017!

Crunch Time in London: Im Finale des Herreneinzels spielte am Sonntag die 35-jährige Tennislegende Roger Federer (ATP 5) gegen den 28-jährigen Marin Cilic (ATP 6) auf dem Centre Court in Wimbledon.

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Für den siebenfachen Wimbledonsieger aus der Schweiz gilt das gleiche, was wir zu Venus Williams geäußert hatten: Man kann die Zeit nicht zurück drehen, aber man kann die Uhr immer wieder neu aufziehen. Wie aufgezogen ist der Maestro von Runde zu Runde durch das Grand Slam Turnier in den letzten beiden Wochen gelaufen – ohne Satzverlust hatte er das Finale erreicht.

Die Tennislegende aus Basel hatte in seiner Karriere 29 Grand Slam-Finale erreicht, er war 11 Mal im Finale von Wimbledon und hatte 7 Titel in London gewonnen.

In den bisherigen 7 Begegnungen mit Marin Cilic hat Federer 6 Siege aufzuweisen.

Das letzte Match der beiden hatte der Schweizer in Wimbledon im Viertelfinale 2016 nach einer unglaublichen Aufholjagd im 5.Satz gewonnen.

Davor hatte er bei den US Open 2014 in der Runde der letzten Acht gegen den Kroaten in drei Sätzen verloren. Cilic holte dann in New York seinen bisher einzigen Grand Slam Titel.

Statistiken sind Schall und Rauch.  Den  Fachleute, die den Schweizer in Aktion in diesem Jahr auf dem Rasen in Wimbledon sehen durften, stellte sich nur eine Frage: War Roger Federer jemals besser als jetzt im Alter von 35 Jahren?

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Das Finale würde diese Frage beantworten.

Zum Auftakt des Matches hatten beide Finalisten bei ihren Aufschlagspielen leichte Probleme, konnten sich aber noch erfolgreich durchsetzen. Federers Service ist anfangs noch anfällig, bei 1:2-Rückstand musste er einen Breakball abwehren. Im fünften Spiel breakte der Schweizer den 28-jährigen Kroaten zur 3:2-Führung. Der Fedexpress lief jetzt wie geschmiert und der Maestro aus Basel entschied den 1.Satz souverän mit 6:3 für sich.

Die Dominanz des siebenfachen Wimbledonsiegers setzte sich im nächsten Durchgang fort. Er ging sofort 3:0 in Führung. Marin Cilic liefen beim Seitenwechsel Tränen aus den Augen. Der Kroate erholte sich, aber Federer ließ sich den 6:1-Gewinn des 2.Satzes nach insgesamt 61 minütiger Spielzeit nicht nehmen.

In der Satzpause wurde sein Gegner aus Zagreb medizinisch behandelt.

Im 3.Satz versuchte sich Marin Cilic noch einmal in das Match zu kämpfen. Vergeblich. Er musste auch diesen Durchgang mit  4:6 an den Champion aus der Schweiz abgeben.

Roger Federer gewann mit 6:3, 6:1, 6:4 den Wimbledontitel zum achten Mal.

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Nach seinem Ass beim ersten Matchball liefen auch ihm Tränen aus den Augen. Freudentränen.

Die Eingangsfrage bleibt unbeantwortet. Der Finalgegner Roger Federers konnte ihn an diesem Tag nicht genug herausfordern, um erkennen zu können, ob der 35-Jährige in der besten Form seines Lebens ist.

Auf jeden Fall hat Roger Federer am 16.Juli 2017 seiner einzigartigen Karrieregeschichte ein weiteres Kapitel hinzugefügt.

 

15. Juli 2017
von admin
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Die spanische Bum Bum Bine triumphiert in Wimbledon!

Am Sonnabend um 14 Uhr Ortszeit standen Venus Williams (WTA 11) und Garbine Muguruza (WTA15) sich im Finale von Wimbledon auf dem Centre Court gegenüber.

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Venus Williams hatte neun Mal im Finale gestanden und die „Venus Rosewater Dish Trophy“ fünf Mal als Siegerin in den Händen gehalten. Sollte sie das Finale in diesem Jahr gewinnen, wäre sie die älteste Titelträgerin seit der legendären Charlotte Cooper Sterry, eine taube Lady, die 1908  mit 37 Jahren den letzten von ihren fünf Titeln in Wimbledon gewann.

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Garbine Muguruza hatte vor dem Match der Presse erzählt, dass sie in diesen Tagen immer wieder fasziniert auf die Centre Court-Ehrentafel mit allen Wimbledon-Siegerinnen geschaut hätte. „In den letzten Jahren stand dort außergewöhnlich oft der Nachname Williams“, teilte sie den Journalisten ihre Beobachtungen mit und fuhr fort: „ Ich freue mich darauf, 2017 endlich wieder einen spanischen Namen der Ehrentafel hinzuzufügen!“

Die letzte spanische Wimbledonsiegerin war Conchita Martinez im Jahr 1994 gewesen. Martinez ist seit Beginn des Grand Slam-Turniers als Coach von Muguruza tätig und saß auch während des diesjährigen Finales wieder in der Players Box auf dem Centre Court.

Vom ersten Ballwechsel an wurde die Partie auf hohem Niveau von zwei ebenbürtigen Gegnerinnen gespielt. Beide Spielerinnen setzten sich bis zur 5:4-Führung der US-Amerikanerin in ihren Aufschlagspielen durch. Dann vergab Venus zwei Satzbälle, Muguruza glich aus, gewann auch die nächsten beiden Spiele und den 1.Satz mit 7:5.

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Im nächsten Durchgang wurde die Spanierin noch selbstsicherer, die Amerikanerin konnte kaum noch Widerstand leisten. Garbine schritt im Spaziergang zum 6:0-Gewinn des 2.Satzes und holte sich den Wimbledon-Titel 2017.

Coach Conchita Martinez lachte glücklich und zufrieden in ihrer Players Box. Das Ziel war erreicht: Endlich wird auf der Ehren-Siegertafel auf dem Centre Court mit Garbine Muguruza wieder ein spanischer Name stehen!

 

14. Juli 2017
von admin
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Der Fedexpress rollt in das Finale von Wimbledon!

Alle Augen in Wimbledon sind am Freitag der zweiten Turnierwoche auf Roger Federer gerichtet, der in diesem Jahr zum achten Mal den Titel des Grand Slams gewinnen kann.

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Der Schweizer äußerte sich in London vor den Semifinalpartien über die Turnierkonkurrenten, die ihm auf seinem Erfolgsweg entgegenstehen:

„Die haben alle Big Serves. Alle drei sind größer und stärker als ich. Ich muss mir überlegen, wie ich mich auf meinem Weg durchschlängeln kann, mit meinen Slice- und meinen Spinnschlägen – vielleicht auch mit meiner Konstanz.“

Das klingt nach Davids Kampf gegen Goliath, das wirkt sehr bescheiden. Vielleicht ist es aber auch Federers Art, sich zu großen Druck vor wichtigen Entscheidungen zu nehmen.

Die Statistik spricht eher für die Stärke des Schweizers: In den 34 Matches, die der Maestro gegen die anderen Semifinalisten bisher auf der ATP-Tour gespielt hat, konnte er 27 gewinnen!

Die Schweizer Presse ist sich schon jetzt sicher, dass ihr Champion das Turnier erfolgreich beenden wird: „Wer sollte denn diesen starken Bär schlagen können?“, stellte zum Beispiel die Boulevard-Zeitung „Blick“ eine rein rhetorische Frage.

Bevor Federer zu seinem Halbfinalmatch antrat, spielten Marin Cilic (ATP 6) und Sam Querrey (ATP 28) auf dem Centre Court um den Einzug in das Finale. Von Anfang an dominierten die von Federer so befürchteten „Big Serves“ die Begegnung. Folgerichtig wurde der Durchgang im Tiebreak entschieden. Beim Stand von 6.6 und einer kurzen Unterbrechung verkrampfte der Kroate, ihm unterliefen zwei leichte Fehler und der 29-jährige Kalifornier setzte sich mit 7:6 im 1.Satz durch.  Zu Beginn des nächsten Durchgangs erspielte sich Cilic die ersten Breakbälle, konnte sie aber nicht verwerten. Im weiteren Verlauf gelang ihm dann das Break und er entschied den 2.Satz mit 6:4 für sich. Im 3.Satz verloren beide Spieler nach 1:1 jeweils ein Aufschlagspiel, am Ende setzte sich Marin Cilic mit 7:4 im Tiebreak durch. Im 4.Satz schien Querrey das Match wieder drehen zu können, ging 3:1in Führung, musste aber später den 4:4-Ausgleich von Cilic hinnehmen. Bei 6:5-Führung breakte der Kroate Sam Querrey wieder, gewann den Satz 7:5 und das Match mit 6:7, 6:4, 7:6 und 7:5.

Marin Cilic, der US-Open Sieger 2014, steht zum ersten Mal im Finale von Wimbledon.

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Der Finalgegner des 28-jährigen Kroaten wurde dann im zweiten Semifinalduell  zwischen Roger Federer (ATP 5) und Tomas Berdych (ATP 15) ausgefochten. Von den bisherigen 24 Begegnungen auf der ATP-Tour hatte Federer 18 Matches gewonnen, der Tscheche 6 Matches. Die sieben letzten Partien hatte allesamt der Schweizer für sich entscheiden können.

Der Champion aus Basel trat dann auch selbstbewusst auf. Im gelang ein frühes Break, er wurde bei 4:3-Führung aber selbst zum 4:4-Ausgleich gebreakt. Obwohl der Maestro nicht mehr ganz so souverän im Semifinale agierte, wie in den Runden zuvor, setzte er sich am Ende des 1.Satzes mit 7:4 im Tiebreak durch.

Die geballte Faust und die Anfeuerung „Kumm jätzt“ nach verwandeltem Satzball waren ein dezenter Hinweis darauf, dass der 35-jährige  Schweizer unter besonderer Anspannung stand.

In den ersten beiden Aufschlagspielen des Tschechen im 2.Satz konnte Berdych  erfolgreich vier Breakbälle abwehren. Der 31-Jährige spielte längst auf Augenhöhe mit dem 35-jährigen Favoriten. Wieder musste der Tiebreak entscheiden. Mit einigen knallharten Vorhand-Winnern punktete Federer und entschied den zweiten Durchgang mit einem 7:4-Sieg in der Satzentscheidung.

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Roger hatte noch immer keinen einen einzigen Satz in Wimbledon 2017 abgeben müssen –  obwohl Berdych zwei Mal dicht an einem Satzgewinn dran war.

Im 3.Satz  breakte Federer seinen Gegner beim Stand von 3:3 zur 4:3- Führung. Er servierte souverän durch, gewann 6:4 und zog mit 7:6,7:6 und 6:4 zum elften Mal (!) in das Finale von Wimbledon 2017 ein.