18. Oktober 2017
von admin
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Licht und Schatten

In dieser Woche startete die deutsche Tenniselite – bis auf Alexander Zverev (ATP 4), der sich vorzeitig für die im November stattfindenden ATP-Finals qualifiziert hat – bei den Turnieren auf europäischen Boden.

Bei den BNP Paribas Luxemburg Open, die mit 226750 Dollar Preisgeld dotiert sind, gingen fünf deutsche Damen an den Start.

Die 22-jährige Carina Witthöft (WTA 73) sorgte am Montag für den ersten deutschen Erfolg. Die Hamburgerin behielt in einem dramatischen Match gegen   Varvara Lepchnko (WTA 61) die Nerven und setzte sich gegen die US-Amerikanerin mit 7:6, 2:6, 7:6 durch.

carina

Etwas überraschend kam dann am Mittwoch die Niederlage von Tatjana Maria (WTA 49). Die 30-Jährige schied gegen Naomi Broady (WTA 129) aus England mit 2:6, 2:6  kurz und schmerzvoll aus.

Andrea Petkovic (WTA 94) hatte vom Veranstalter eine Wildcard erhalten und nutzte ihre Chance: Die 30-jährige Darmstädterin zeigte im Tenniskrimi gegen die Kroatin Petra Martic (WTA 9) starke Nerven und jubelte ausgelassen nach ihrem 6:1, 3:6 und 7:6- Auftaktsieg.

petko

Auch Sabine Lisicki (WTA 262) hatte eine Wildcard erhalten. Gegen die Rumänin Mihaela Buzarnescu WTA 89), die nach vielen Verletzungen in diesem Jahr positiv auf sich aufmerksam gemacht hatte, startete Bine wie die Feuerwehr, ging sofort 3:0 in Führung und verlor ganz schnell drei Spiele in Folge zum 3:3. Bis zum Tiebreak des 1.Satzes konnte sich keine Spielerin einen entscheidenden Vorteil herausarbeiten. In der Satzentscheidung war Lisicki nervenstark und setzte sich entschlossen 7:4 durch. Auch der nächste Durchgang wurde in einem Kampf auf Augenhöhe im Tiebreak entschieden. Auch dieses Mal setzte sich Sabine Lisicki durch, gewann 7:3 und zog mit 7:6, 7:6 als dritte  deutsche Spielerin in das Achtelfinale des WTA-Turniers in Luxemburg ein.

Hong Kong Tennis Open

Angelique Kerber (WTA 11) hatte sich spät für die Teilnahme in Luxemburg entschieden, sie nahm kurzfristig ein Wildcard-Angebot an und war dann an  Position 1 bei dem WTA-Turnier in unserem Nachbarland gesetzt.

In ihrer Erstrundenpartie am Dienstagabend kam es für Angie dann gegen Monica Puig (WTA 69) aus Costa Rica zu einer Revanche für das Finale der Olympischen Spiele 2016. In Rio hatte Puig sensationell gewonnen.

Die 29-jährige Kielerin startete sehr verhalten – fast verunsichert – in das Match und lag früh 1:4 zurück. Sie konnte im 1.Satz keine Wende herbeiführen und unterlag 3:6. Auch zu Beginn des zweiten Durchgangs wirkte Kerber nicht selbstbewusst, geriet erst 1:3, dann 3:5 in Rückstand. Sie gewann noch ihr Aufschlagspiel, konnte den 6:4-Gewinn des 2.Satzes der Olympiasiegerin nicht verhindern und schied in der ersten Runde der BNP Paribas Luxemburg Open aus.

Die Weltranglistenerste des Vorjahres hat ihren Nimbus bei den Konkurrentinnen verloren. Alle Gegnerinnen wittern ihre Chance und schlagen erbarmungslos zu.

Bei dem mit 790208 Dollar dotierten Kremlin Cup trat als einzige deutsche Spielerin Julia Görges an. Die an 7-gesetzte Bad Oldesloerin (WTA 27) setzte sich in ihrem Auftaktmatch gegen die russische Qualifikantin Polina Monova (WTA 186) überlegen mit 6:0, 6:3 durch.

julia

Drei unserer Herren gingen bei den European Open in Antwerpen in das Rennen. Am Dienstag verloren zwei von ihnen gleich ihre Auftaktmatches: Peter Gojowczyk (ATP 68) schied unglücklich 6:4, 6:7, 6:7 gegen den Belgier Ruben Bemelmans (ATP 90) aus,  Florian Mayer (ATP 66) unterlag dem 19-jährigen US-Boy Frances Tiafoe (ATP 79) deutlich 3:6, 4:6.

Cedric Marcel Steebe wird erst Mittwoch seine Erstrundenpartie gegen den Lokalmatador und deutschen Angstgegner Steven Darcis spielen.

Mischa Zverev und Jan-Lennard Struff  nehmen wie Julia Görges bei dem Kremlin Cup in Moskau teil. Sie werden ihre Auftaktmatches im Hauptfeld auch erst am Mittwoch austragen.

17. Oktober 2017
von admin
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Vorbildlicher Roger Federer!

Roger Federer ist ein begnadeter  Tennisspieler und aktuell wohl der beliebteste Sportler der Welt. Der 19-fache Grand Slam-Sieger, der gerade in Shanghai im Finale des ATP-1000 Masters gegen Rafael Nadal, die Nr.1 der Welt, souverän gewonnen hat, verdankt seine Popularität nicht allein seinem  erfolgreichen und gleichzeitig eleganten Tennisstil.

roger

Der 38-jährige  Maestro aus Basel zeigt sich als Gentleman des weißen Sports auch außerhalb des Tennisplatzes.

Eine soziale Initiative des Schweizer Superstars kennzeichnet seine vorbildliche Persönlichkeit: Vor 14 Jahren hat er die Roger Federer Foundation ins Leben gerufen. In der Zwischenzeit hat dieses Projekt, das verarmte Kinder in Botswana, Malawi, Namibia, Sambia, Simbabwe, Südafrika und in der Schweiz mit finanziellen, erzieherischen und psychologischen  Aktionen unterstützt, mehr als 850 000  kleine Menschen erreicht. Den benachteiligten Kindern wurde unter die Arme gegriffen, um ihnen bessere Voraussetzungen und Perspektiven für ihr gesamtes Leben zu schaffen.

federer

Obwohl die Initiative auch direkte finanzielle oder medizinische Hilfe zur Verfügung stellt, geht der Champion aus der Schweiz davon aus, dass es noch wichtiger ist, den Kindern dabei zu helfen, dass sie lernen, ihr Leben selbst in den Griff zu bekommen.

„Wenn wir mit unserer Hilfe eingegriffen haben und dann die Kinder verlassen, sind sie besser in der Lage, sich nachhaltig durchsetzen zu können. Das kann auf ganz verschiedenen Feldern geschehen. Wir haben sie gestärkt, wir haben ihnen Kraft für zukünftige Aufgaben gegeben. Wir haben ihnen mit Ratschlägen, Tipps, Geldern und Motivationen geholfen –  am Ende unserer Zusammenarbeit haben die meisten gelernt, sich jetzt selbst zu helfen“, beschreibt Federer das Erfolgskonzept seiner Stiftung und fügt hinzu: „Ich persönlich mag generell Empowerment – sich mit eigener Stärke zu behaupten.

Jemanden zu einer stärkeren Person zu machen und dann zu beobachten, wie diese Person in der Lage ist, selbständig erfolgreich zu wirken, ist eine wundervolle Sache. Ein kleiner Anstoß kann wahre Wunder bewirken“.

foundation

Roger Federer hat dem Tennissport sicherlich viel Geld und viele tiefe Erlebnisse und Erfahrungen zu verdanken.

Dankbar, vorausschauend, empathisch und verantwortungsvoll gibt er auf vorbildliche Weise diesen Reichtum den benachteiligten Menschen zurück.

Der Schweizer ist ein würdiger Botschafter des Tennis-Profisports.

 

 

 

15. Oktober 2017
von admin
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Roger Federer stürmt zum Titelgewinn in Shanghai!

Bei den mit etwas mehr als 8 Millionen Dollar dotierten Shanghai Rolex Masters kam es am Sonntag zum ATP-Gipfeltreffen zwischen dem 31-jährigen Rafael Nadal (ATP 1) und dem 38-jährigen Roger Federer (ATP 2).

Der Weltranglistenerste hatte sich im Semifinale gegen Marin Cilic (WTA 5) aus Kroatien 7:5, 7:6 durchgesetzt, der Weltranglistenzweite hatte Juan Martin del Potro (ATP 23) aus Argentinien 3:6, 6:3, 6:3 niedergerungen.

In den bisherigen 37 Duellen der beiden Finalisten auf der ATP-Tour konnte der Spanier 23 Matches gewinnen, der Schweizer entschied 14 Partien für sich.

Im Jahr 2017 hatte der Maestro aus Basel drei Mal nacheinander den Linkshänder aus Manacor besiegt. Die Matches fanden alle auf dem Hardcourt statt.

Nadal hatte einen Großteil seiner Erfolge gegen Federer auf Sand erzielt.

nadal

Während Rafa sich in den letzten Wochen in einer fast unbesiegbaren Form präsentiert hatte, war Roger in Shanghai nach einer fast vierwöchigen Pause erst wieder auf die ATP-Tour zurückgekehrt.

Die  beiden Tennislegenden, hatten sich  – wie Zverev und Thiem – vorzeitig für die ATP-Finals in London qualifiziert.

Das Match auf dem Hardcourt in Shanghai begann mit einem Paukenschlag: Bei Aufschlag Nadals vergab Federer zwei Breakbälle in Folge, verwandelte den dritten mit einem longline Rückhand-Passierschlag. In seinem eigenen Aufschlagspiel baute der Schweizer die Führung auf 2:0 aus. Der Spanier gewann anschließend seine Aufschlagspiele, aber Federer war fokussiert und entschlossen, servierte überragend, gewann ein Servicegame mit vier klaren Assen nacheinander und lag nach 25 Minuten 4:2 vorn. Der Maestro blieb total fokussiert, nahm die Bälle früh im eigenen Feld, setzte damit seinen Gegner unter Druck und gewann den 1.Satz 6:4. Eine phänomenale Spitzenleistung Federers bot Nadal keine Chance den ersten Durchgang noch zu drehen.

roger

Der Mallorquiner ist ein „Stehaufmännchen“. Kampfgeist und Resilienz haben ihn an die Spitze der Weltrangliste gebracht. Man konnte gespannt sein, welche Fähigkeiten er entwickeln würde, um den „Flow“ seines Kontrahenten Widerstand leisten oder sogar brechen zu können.

Nadal setzte sich im nächsten Durchgang in seinen Aufschlagspielen bis zum Stand von 2:2 sicherer durch. Dann konnte er einen Breakball abwehren, aber Federer griff kompromisslos an und verwandelte den zweiten Breakball zur 3:2-Führung. Der Champion aus Basel spielte weiter souverän auf, ging 5:3 in Führung, nahm Nadal noch einmal das Aufschlagspiel ab und gewann den 2.Satz 6:3.

Mit einer beeindruckenden Vorstellung hatte sich Roger Federer den Titel bei den Shanghai Rolex Masters geholt und damit 2017 das vierte Duell nacheinander gegen seinen größten Konkurrenten im Kampf um die Weltspitze gewonnen.