20. Oktober 2017
von admin
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Görges und Witthöft kämpfen sich in die Endspiele in Moskau und Luxemburg!

Bei einer Podiumsdiskussion anlässlich eines ITF-Turniers in Ismaning lächelte Boris Becker, der neue „Head of  Men`s Tennis“ des DTB, gutgelaunt in die Kameras und haute erst einmal ein positives  Statement heraus: „Das deutsche Tennis ist besser als sein Ruf!“

Am Freitag konnten die deutschen Tennisprofis die Aussage Beckers bestätigen. Drei Deutsche standen im Viertel- und sogar im Semifinale der  großen WTA- und ATP-Turniere in dieser Woche.

Julia Görges (WTA 27) spielte am Nachmittag im Halbfinale des Kremlin Cups in Moskau gegen Natalia Vikhlyantseva (WTA 60). Die 20-jährige Russin hatte im Viertelfinale die Französin Cornet besiegt.

Die Schleswig-Holsteinerin ging mit Selbstbewusstsein und Elan gegen die noch nervöse Russin in die Partie und gewann den 1.Satz überlegen mit 6:2. Im 2.Satz kam Vikhlyantseva besser in das Match. Der Deutschen unterliefen jetzt einige unnötige Fehler und sie verlor 2:6.

19 unforced errors der Bad Oldesloerin standen zu diesem Zeitpunkt 7 Fehler der Russin gegenüber.

Im entscheiden Durchgang gewannen beide Spielerinnen bis zum Stand von 3:3 ihre Aufschlagspiele. Dann gelang Jule ein Break. Sie erhöhte den Vorsprung bei eigenem Aufschlag auf 5:3, aber ihre junge Gegnerin glich mit zwei gewonnenen Spielen zum 5:5 aus. Görges gelang das Rebreak und sie schlug zum zweiten Mal zum Matchgewinn auf. Dieses Mal verlor sie keinen Punkt, gewann den 3.Satz 7:5 und zog in das Finale des Kremlin Cups 2017 ein.

jule

Julia Görges hat den guten Ruf, den sie sich in diesem Jahr erkämpft hat, wieder ein Mal bestätigt.

Zur gleichen Zeit wie Görges in Moskau ging Mischa Zverev (ATP 30) in Stockholm zu seinem Viertelfinalmatch gegen den topgesetzten Grigor Dimitrov (ATP 8) auf den Platz. Mit einem Sieg stände die Tür zur Teilnahme an den ATP-Finals 2017 für Dimitrov weit offen.

Bis zur 3:2-Führung des Bulgaren setzten sich beide Spieler in ihren Aufschlagspielen durch. Dann kassierte der Hamburger ein Break zum 2:4 Rückstand. Er verlor gegen einen selbstbewusst auftretenden Dimitrov am Ende  den 1.Satz 3:6. Beim nächsten Seitenwechsel ließ sich der deutsche Linkshänder minutenlang medizinisch behandeln. Die Behandlung schien geholfen zu haben. Zverev spielte  bis zum Stand von 3:3 wieder auf Augenhöhe mit dem Favoriten. Dann vergab er zwei todsichere Volleys und fing das Break zum 3:4. Der 26-jährige Bulgare brachte das Match anschließend souverän mit dem 6:4-Gewinn des 2.Satzes nach Hause.

Am Freitagabend konnte Carina Witthöft (WTA 73) bei den Luxemburg Open mit einem Sieg über Pauline Parmentier (WTA 101) das Finale des Turniers erreichen und damit einen überragenden Erfolg in ihrer jungen Karriere erzielen. Die 22-jährige Hamburgerin startete stark in das Match, ging gleich 2:0 in Führung, hielt den Vorsprung bis zum 4:2. Die Französin spielte im weiteren Verlauf sicherer, Carina wurde hektischer und verlor drei Spiele in Folge zum 4:5. Sie rettete sich in den Tiebreak, gewann ihn deutlich und damit den 1.Satz 7:6.

carina w.

Zu Beginn des 2.Satzes produzierte die Wundertüte aus Hamburg wieder zahlreiche Fehler, lag schnell 0:4 zurück und verlor sang- und klanglos 1:6. Im entscheidenden Durchgang legte die „Hamburger Deern“ das Ruder wieder herum und erspielte sich schnell einen 4:1-Vorsprung. Dieses Mal blieb sie ruhig wie ein hanseatischer Überseekapitän im Sturm und entschied die Partie mit 6:3 im 3.Satz.

Am Sonnabend kann sie ihren ersten WTA-Titel gewinnen.

 

19. Oktober 2017
von admin
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Görges, Witthöft und Mischa Zverev siegen!

Nach dem turbulenten Vortag gingen am Donnerstag in Moskau, Stockholm und Luxemburg vier deutsche WTA- und ATP-Profis an den Start, die sich trotz der Widrigkeiten durchgekämpft hatten.

Der Tag begann mit einer Sensation: Carina Witthöft (WTA 73)  hatte sich in Luxemburg schon am Dienstag für das Viertelfinale qualifiziert und spielte  zur Mittagszeit gegen die an 2-gesetzte Kiki Bertens (WTA 30). Die 22-jährige Hamburgerin startete aggressiv in die Partie, machte dabei kaum Fehler und gab der Niederländerin beim 6:1-Gewinn des 1.Satzes keine Chance. Sie verteilte auch im 2.Satz keine Geschenke und fegte die holländische Favoritin mit 6:2 vom Center Court. Der sensationelle Einzug in das Semifinale zählt zu den größten Erfolgen Carinas  in ihrer jungen Profikarriere.

carina

In der Damenkonkurrenz des „VTB Kremlin Cups“  hatte die an 4-gesetzte Julia Görges (WTA 27)  sich bisher souverän durchgesetzt. Im  Viertelfinale traf Jule auf die Ukrainerin Lesia Tsurenko (WTA 50). Bis zum Stand von 2:2 war die Partie ausgeglichen. Dann gewann die Bad Oldesloerin zwei Spiele in Folge und entschied am Ende den 1.Satz  mit 6:3 für sich. Bis zur 4:2-Führung im nächsten Durchgang dominierte Görges weiterhin die Partie. Dann unterliefen ihr leichte Fehler und die nervige Ukrainerin, die permanent Entscheidungen gegen sich anzweifelte, glich zum 4:4 aus. Jule wurde wieder entschlossener und setzte sich anschließend gegen die Nervensäge 6:4 durch.

jule

Im Semifinale des WTA-Turniers in Moskau wird sie gegen die junge Russin Natalia Vikhlyantseva spielen.

Der in Moskau geborene Mischa Zverev hatte Stockholm seiner Geburtsstadt vorgezogen und sein Auftaktmatch nach hartem Kampf gewonnen. Im Achtelfinale wartete mit Viktor Toicki ein Spieler auf ihn, der in den letzten Wochen für einige positive Überraschungen gesorgt hatte. Der 30-jährige Hamburger ging konzentriert an seine Aufgabe und erspielte sich eine 4:1-Führung. Er brachte sicher seine Aufschlagspiele im typischen „Serve und Volley-Stil“ durch und entschied den 1.Satz deutlich mit 6:2 für sich. Der Linkshänder aus der Hansestadt blieb weiterhin fokussiert, gab dem Serben kaum eine Chance bei eigenem Aufschlag,  und sicherte sich den 2.Satz souverän mit 6:3.

mischa

Im Viertelfinale  wird Mischa Zverev gegen den an Position 1 gesetzten Grigor Dimitrov spielen.

Am späten Abend ging Jan-Lennard Struff  (ATP 47) auf den Center Court, um gegen die an 4-gesetzte Publikumsattraktion Juan Martin del Potro (ATP 19) zu bestehen. Zu Beginn war der Respekt des Warsteiners vor dem ehemaligen US-Open-Sieger noch zu groß: Er wurde zwei Mal gebreakt und verlor den 1.Satz 2:6. Struffi wurde selbstbewusster und hielt im 2.Satz ebenbürtig mit dem Argentinier mit. Er spielte offensiv, servierte zahlreiche Asse und ließ kein Break bis zum 6:6 zu. Im Tiebreak war Delpo eine Nuance besser, setzte sich 8:6 durch und sorgte für die erste deutsche Niederlage am Tag.

Die wohltuende Bilanz am Donnerstag aus deutscher Sicht: Drei Siege und eine sehr gute Leistung trotz des Ausscheidens von Struff.

18. Oktober 2017
von admin
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Eine Tragikomödie, eine mysteriöse Aufgabe, vergebene Matchbälle, eine misslungene Rache – und einige Erfolge!

Die ersten beiden Matches unserer Tennisdamen bei den großen europäischen Turnieren am Mittwochvormittag, machten Hoffnung auf einen erfolgreichen Tag  unserer Tennisprofis.

Die 22-jährige Carina Witthöft (WTA 73) stürmte in Luxemburg mit einem souveränen 6:2, 6:3-Sieg über die Russin Evgenya Rodina (WTA 86) in die Runde der letzten Acht der BNP Paribas Open.

Mit ähnlicher Überlegenheit zog  Julia Görges (WTA 27) in das Viertelfinale des Kremlin Cups in Moskau ein. Die Norddeutsche, die in Regensburg ihr Trainingsdomizil gefunden hat, schlug im Achtelfinale die 22-jährige Moskowiterin Yulia Putintseva (WTA 53) 6:3, 6:3.

jule

Am frühen Nachmittag ging Andrea Petkovic (WTA 94) in Luxemburg in ihr Achtelfinalmatch gegen Kiki Bertens (WTA 30). Die kraftvolle Niederländerin übte im 1.Satz zu starken Druck aus und setzte sich klar mit  6:2 durch. Nach dem Satzverlust ließ sich die Darmstädterin auf der Bank medizinisch behandeln und beraten. Sie kehrte auf das Spielfeld zurück, musste aber beim Stand von 1:2 im 2.Satz aufgeben. Ihre Antwort auf die Erkundigungen der Presse nach dem Grund ihrer Aufgabe, ließ noch mehr Fragen offen: „Mir geht’s momentan nicht so gut, gesundheitlich und privat. Ich bin momentan nicht in irgendeiner Verfassung, Tennis zu spielen.” …

petko

Im Anschluss an die Aufgabe Petkos spielte Sabine Lisicki (WTA 262) gegen Naomi Broady aus England. Bine wirkte gelöst, ihr gelangen einige wunderbare Gewinnschläge, sie servierte zahlreiche Asse und verschlug dann auch immer wieder leichteste Bälle. Im 1.Satz setzte sie sich 6:4 durch. Bis zur 5:3-Führung im nächsten Durchgang hatte sie die Partie eigentlich sicher im Griff. Dann riss aus heiterem Himmel ihr Spielfaden  und sie verlor vier Spiele nacheinander zum total unnötigen 5:7-Verlust des2.Satzes. Sie verlor auch die nächsten drei Spiele im entscheidenden Durchgang. Am Ende hatte Bine den 3.Satz mit 3:6 verspielt.

Welche Verschwendung eines außergewöhnlichen Talents musste man mit erleiden…

Der Mittwoch schien nicht zu halten, was er am Morgen versprochen hatte.

Philipp Kohlschreiber (ATP 32) ist in der  russischen Hauptstadt in der Herrenkonkurrenz des Kremlin Cups an Position 4 gesetzt.  Der 34-jährige Augsburger hatte in der ersten Runde ein Freilos  und spielte am Mittwochabend sein Auftaktmatch gegen Andreas Seppi (ATP 88) aus Italien. Die Partie begann ausgeglichen. Kohli konnte knapp mit 7:6 den 1.Satz für sich entscheiden. Auch der nächste Durchgang war von hochklassigen Ballwechseln geprägt. Der Italiener wehrte bei 5:6-Rückstand drei Matchbälle ab, rettete sich in den Tiebreak, den er klar für sich entschied. Im entscheidenden 3.Satz spielte Seppi fast fehlerlos auf und entschied die Partie mit dem 6:3-Gewinn für sich.

Der in Moskau geborene Mischa Zverev (ATP 30)  ist bei den Stockholm Open  an Position 7 gesetzt. Der 30-jährige Hamburger traf in der ersten Runde auf die schwedische Nachwuchshoffnung Mikael Ymer (ATP 397). Der 19-jährige Stockholmer, der wie sein älterer Bruder aus Äthiopien stammt, hatte vom Veranstalter eine Wildcard erhalten.

Überrascht von dem starken Auftritt des dunkelhäutigen Youngsters war Mischa anfangs „völlig von der Rolle“ und verlor den 1.Satz 1:6. Im  2.Satz stellte er sich besser auf seinen Gegner ein und konnte 4:2 in Führung gehen. Dem Schweden gelangen einige bemerkenswerte Passierschläge und er glich auf 4:4 aus. Der Deutsche brachte seine Aufschlagspiele durch, breakte Ymer noch ein Mal und setzte sich 7:5 im 2.Satz durch. Im 3.Satz brachte Mischa Zverev das Match mit 6:4 unter Dach und Fach und zog in das Achtelfinale ein.

mischa

Jan-Lennard Struff (ATP 49) hatte sich vorher in seinem Erstrundenmatch  in einem wahnwitzigen Tennisthriller gegen den Rumänen Marius Copil (ATP 74) 6:7, 6:4 und 7:6 durchsetzen können und damit das Achtelfinale in Stockholm erreicht. Der Warsteiner hatte drei Matchbälle abwehren müssen und gewann den Tiebreak im entscheidenden Durchgang 14:12!

struffi

In Antwerpen hatte Cedric Marcel Stebe (ATP 78) die Aufgabe, in seinem Erstrundenmatch gegen den Lokalmatador Steven Darcis (ATP 65) Revanche für die vielen diesjährigen Niederlagen deutscher Spieler gegen den 33-jährigen Belgier zu nehmen. Die Rache misslang: Der 27-jährige Deutsche trumpfte im 1.Satz zwar mit seinem 6:4-Gewinn auf, gab den 2.Satz aber mit 4:6 ab und musste bei 0:1-Rückstand im 3.Satz verletzt aufgeben.

Dieses Ausscheiden war symptomatisch für einen kuriosen Arbeitstag der deutschen Tennisprofis.