25. Januar 2017
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Serena, Venus and Coco “make America great again”!

Die deutsche Titelverteidigerin ist bei dem ersten Grand Slam des Jahres am Anfang der zweiten Woche ausgeschieden. Die Halbfinalpartien der Australian Open finden bei den Damen und bei den Herren ohne deutsche Beteiligung statt.

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Das Medieninteresse in unserem Land an dem ersten Höhepunkt des Tennisjahres hat stark nachgelassen.

Das wird der Qualität des Turniers und seinem Stellenwert für die Perspektiven des Profitennis  nicht gerecht.

Da ist zum Beispiel das Comeback Roger Federers. Die Schweizer Tennislegende demonstriert phasenweise in beeindruckender Form die erfolgsorientierte „Leichtigkeit des Tennisspiels“. Roger hatte magische Momente in Down Under, die zum Besten gehören, was der mehrfache Grand Slam-Sieger in seiner langen Karriere geboten hat.

Tennis Gerry Weber Open  2012

Auch wenn er am Donnerstag gegen seinen Landsmann Stan Wawrinka unter Umständen ausscheiden wird, Federer hat in Südaustralien angedeutet, das ausgefeiltes Volleyspiel wieder eine besondere Bedeutung im Spitzentennis haben wird.

Da ist der Tennisästhet Grigor Dimitrov, der in seiner Leichtigkeit dem Schweizer am Nächsten kommt. Der Bulgare, der über eine umfassende Technik verfügt, die von ausgeprägtem Ballgefühl getragen wird, spielt in Australien endlich das Tennis, was man von dem Ausnahmetalent seit Jahren erwartet. In Melbourne präsentiert er neu gewonnene Konzentration und Nachhaltigkeit. Gegen Milos Raonic, der Angriffsmaschine aus Kanada, wird es unter Umständen im zweiten Semifinale zum wegweisenden Duell zwischen Power und spielerischer Raffinesse kommen – wenn der Kanadier den bewundernswert unermüdlichen Rafael Nadal im Viertelfinalmatch, das in der heutigen Night-Session ausgetragen wird, überhaupt bezwingen kann.

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In der Damenkonkurrenz haben Coco Vandeweghe. Serena und VenusWilliams den Auftrag ihres neuen Präsidenten Trump „Make America great again“ längst befolgt. Alle drei stehen im Semifinale der Australian Open. Wir können uns nicht vorstellen, dass die vierte Semifinalistin, die Kroatin Mirjana Lucic-Baroni, den Sturm der US-Girls aufhalten wird.

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Kommen wir zum Schluss dieses Textes zur Würdigung der Leistungen der deutschen Profis: Da heben sich Mona Barthel und Mischa Zverev heraus: Beide hatten schwierige Verletzungen und Krankheiten hinter sich und haben bei den Australien Open ein Comeback gestartet, dass Bewunderung abverlangt.

Vergessen wir nicht Alexander Zverev: Das „German Wunderkind“ hat bei seinen Auftritten bei den Australian Open deutlich gezeigt, dass er den Kinderschuhen längst entwachsen ist und dass er in naher Zukunft in die absolute Weltspitze vordringen kann.

24. Januar 2017
von admin
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Federer stoppt Mischas Siegeszug!

„Kerunch Time“ is over in Down Under! Ab Montag war nur noch Crunch time in Melbourne: Die letzten Achtelfinal- und ersten Viertelfinalpartien der Australian Open wurden am Montag und Dienstag der zweiten Turnierwoche gespielt.

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Am Montag zogen bei den Herren Rafael Nadal (gegen Monfils), David Goffin (gegen Thiem), Milos Raonic (gegen Bautista Agut) und Grigor Dimitrov(gegen Istomin) in das Viertelfinale ein.

Bei den Damen erreichten Serena Williams (gegen Strycova), Karolina Pliskova (gegen Gavrilova), Johanna Konta (gegen Makarova) und die ungesetzte Mirjana Lucic-Baroni (gegen Brady) die Runder der letzten Acht.

Am Dienstag wurden die ersten Viertelfinalpartien ausgetragen – mit unserem neuen Himmelstürmer Mischa Zverev!

Der sympathisch bescheidene Hamburger, aktuell Nr.50 der Weltrangliste, wird nach seiner Siegesserie in Australien einen gewaltigen Sprung in der ATP-Wertung voran machen – unabhängig von seinem Ergebnis gegen die Tennislegende Roger Federer (ATP Nr.17)!

Swiss Indoors tennis tournament

In der Night-Session griff der deutsche Linkshänder in der Rod Laver-Arena sofort an. Federer war in bestechender Form, ging schnell 3:0 in Führung. Die zahlreichen „Serve and Volley“-Angriffe Zverevs wurden vom mehrfachen Grand Slam-Sieger souverän ausgekontert – nach 12 Minuten Spielzeit hatte er den Vorsprung auf 5:0 ausgebaut. Mischa gewann dann sein Aufschlagspiel, der Schweizer den 1.Satz nach 19 Minuten 6:1.

Der Deutsche ging bei eigenem Aufschlag im nächsten Durchgang zum ersten Mal in Führung. Ihm gelangen überragende Volleys, er erspielte sich sogar einen 3:1-Vorsprung. Der Publikumsliebling aus der Schweiz fand wieder die richtigen Antworten auf die kompromisslosen Attacken des Hamburgers, aber Zverev konnte eine 5:4-Führung halten. Bei 5:5 nahm Roger seinem Widersacher ohne Punktverlust den Aufschlag ab, servierte unaufhaltsam zum 7:5-Gewinn des 2.Satzes durch.

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Bis 2:2 hielt Zverev die Partie im nächsten Durchgang offen, dann breakte ihn der Schweizer Champion. Er wollte unbedingt zum dreizehnten Mal das Semifinale der Australian Open erreichen, gab kein Spiel mehr ab und realisierte sein Ziel mit dem 6:2-Gewinn im 3.Satz.

Der Grand Slam in Down Under findet ab jetzt ohne deutsche Beteiligung statt.

So what, Mischa – du hast uns in Melbourne viel Spaß gemacht!

Im Semifinale kommt es zum Schweizer Duell Roger Federers  mit Stan Wawrinka (ATP Nr.4). Stan the Man setzte sich gegen Jo-Wilfried Tsonga (ATP Nr.12) mit 7:6, 6:4, 7:3 durch.

Venus Williams (WTA Nr.17) jubelte ausgelassen über ihren 6:4,7:6(3)–Sieg gegen die Russin Anastasia Pavlyuchenkova (WTA Nr.27).

Im Halbfinale wird die 36-jährige Amerikanerin gegen die Turniersensation Coco Vandeweghe (WTA Nr.35) antreten. Das US-Girl fegte die Spanierin  Garbine Muguruza (WTA Nr.7) 6:4, 6:0 vom Platz.

22. Januar 2017
von admin
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Mischa triumphierte, Mona verlor und Angie enttäuschte!

Drei deutsche Tennisstars haben 2017 den Weg in das Achtelfinale der Australian Open gefunden. Alle drei hatten die Ehre, am Sonntag in der ehrwürdigen Rod Laver-Arena ihre Partien auszutragen.

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Am frühen Nachmittag machte sich Mona Barthel auf den Weg, gegen Venus Williams (WTA Nr.17) ihre sensationelle Siegesserie – von der Qualifikation bis in das Achtelfinale – in Melbourne fortzusetzen. Die 36-jährige US-Amerikanerin hat in ihrer Karriere schon alle Grand Slam-Titel, mit Ausnahme der Australian Open gewonnen. In Melbourne hatte sie bisher nur das Finale erreicht. Zu Beginn der Partie kam Mona schwer in das Match, geriet schnell in Rückstand. Venus Williams agierte aggressiv und entschossen. Die Neumünsteranerin fand zwar besser in das Match, spielte jetzt sicherer, aber auch zu vorsichtig und verlor den 1.Satz 3:6. Im nächsten Durchgang spielte Mona entschlossener. Bis 5:5 entwickelte sich ein Match auf Augenhöhe. Venus Williams gelang dann ein vorentscheidendes Break, sie brachte ihren Aufschlag sicher durch, gewann den 2.Satz 7:5 und erreichte das Viertelfinale in Melbourne. nach einer Stunde und 36 Minuten Spielzeit besiegelte ein Vorhand-Fehler Mona Barthels die erste Niederlage nach zuvor sechs Siegen in Folge bei den Australian Open.

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Im Anschluss an Barthels Match stand Mischa Zverev (ATP Nr.50) vor der Herkules-Aufgabe, den Weltranglistenersten Andy Murray Paroli zu bieten. Der 28-jährige Hamburger begann unbekümmert und spielte ebenbürtig. Er gewann den kuriosen 1.Satz, der von zahlreichen Aufschlagspielverlusten geprägt war, mit dem dritten (!) Break 7:5. Im 2.Satz spielte der Schotte offensiver, jammerte über seine ungewöhnlich zahlreichen Doppelfehler, pöbelte seine Coaches in der Box an, konnte aber mit 7:5 den Satzausgleich herstellen. Der deutsche Linkshänder blieb unbeirrt. Er spielte weiter offensiv – oft auch „Serve and Volley“ – und holte sich den 3.Satz mit 6:2. Murray konnte das Match nicht mehr drehen: Mit dem 6:4-Gewinn des 4.Satzes hatte Mischa Zverev die Sensation geschafft, den Topgesetzten zu schlagen und zum ersten Mal in seiner Karriere in das Viertelfinale eines Grand Slams vorzudringen.    

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Nach seinem Sensationssieg war Mischa Zverev erst einmal fassungslos und schlug dann vor lauter Glück einen Ball in den blauen Sommerhimmel von Melbourne. „Ich weiß nicht, wie ich das gemacht habe”, rang der Hamburger  anschließend um Worte, „aber ich war im Tunnel, habe Aufschlag und Volley gespielt. Trotzdem weiß ich nicht, wie ich manche Punkte gewonnen habe, aber irgendwie hat es geklappt”.

Eine bravouröse Leistung des älteren Zverev-Bruders.

Für Roger Federer (ATP Nr.17) war jetzt nach seiner langen Auszeit durch das  Ausscheiden von Murray und Djokovic die Tür zum Grand Slam-Gewinn zumindest einen Spalt geöffnet. In der ersten Partie der Night-Session der machte der Schweizer seinen nächsten Schritt zum Ziel und bezwang in einer Weltklassepartie Kei Nishikori (ATP Nr.5) 6:7, 6:4, 6:1, 4:6 und 6:2.

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Danach war „Kerunch Time“ in der Rod Laver Arena: Die Weltranglistenerste Angelique Kerber trat zu ihrer Achtelfinalbegegnung mit Coco Vandeweghe (WTA Nr. 35) an. Die 25-jährige aus Kalifornien spielte vom ersten Ball an offensiv, versuchte jede Chance zum Punkten zu nutzen. Die Weltranglistenerste wirkte etwas verhalten, hielt bis zum 2:2 mit. Dann dominierte die US-Amerikanerin gegen eine zu defensiv und zu unplatziert agierende Kerber, gewann vier Spiele in Folge und den 1.Satz mit 6:2.

Eurosport-Kommentator Boris Becker bekam nach eigener Aussage Bauchschmerzen angesichts der Leistung unserer Nr.1.

Vandeweghe unterlaufen am Anfang des nächsten Durchganges zu viele unnötige Fehler, die immer noch zu passiv agierende Kielerin ging 2:0 in Führung. Die Amerikanerin verkürzte auf 1:2. Angie ergriff jetzt mehr die Initiative, erhöhte das Tempo. Ihr gelangen jetzt einige Winner und sie baute bei eigenem Aufschlag die Führung auf 3:1 aus. Im Anschluss fiel sie wieder in ihre Passivität zurück, verlor drei Spiele in Folge zum 3:4. Die negative Körpersprache Angies machte in dieser kritischen Phase nicht unbedingt Zuversicht. Die Titelverteidigerin ergab sich am heutigen Tag ihrem Schicksal, verlor auch die nächsten beiden Spiele und schied mit 3:6 im 2.Satz im Achtelfinale des Grand Slams in Melbourne aus.

Muguruza,  Pavlyuchenkova,  Wawrinka und Tsonga erreichten am Sonntag mit ihren Siegen das Viertelfinale der Australien Open.