Die Weltranglistenerste Angelique Kerber hatte bei ihrem Auftaktmatch in der Roten Gruppe bei den WTA Finals nach erbittertem Kampf ihren ersten  Sieg errungen. In ihrem zweiten Gruppenmatch am Dienstag spielte sie in Singapur gegen Simona Halep (WTA Nr.4).

Nach dem Kraftakt gegen Cibulkova kommentierte sie das Match gegen die Slowakin mit Zuversicht weckenden Worten: „Ich bin mental einfach weiter. Vor einem Jahr hätte ich solche Spiele verloren“. Auch die Sorgen um ihren Fitnesszustand wischte sie beiseite: „ So frisch wie zu Jahresbeginn sind wir alle nicht. Aber ich weiß tatsächlich, dass ich drei, vier Stunden auf dem Platz stehen könnte.“

Nach diesen Aussagen konnte man davon ausgehen, dass die Weltranglistenerste mit gesundem Selbstvertrauen in die Partie gegen die Rumänin ging. Es entwickelte sich von Beginn an eine Partie auf Augenhöhe. Die beiden wohl besten Konterspielerinnen der Welt leisteten sich anfangs noch  ungewohnt viele Fehler. Die Deutsche agierte aber dann in den entscheidenden Phasen aggressiver und zwingender:  Nach 43 Minuten Spielzeit konnte sie ihren zweiten Satzball zum 6:4-Gewinn des 1.Satzes nutzen.

Unmittelbar danach breakte Weltranglistenerste ihre Kontrahentin erneut zwei Mal und führte im zweiten Durchgang zügig mit 4:1. Sie gab das Heft nicht mehr aus der Hand,  spielte auch in der Folge entschlossen aggressiv und gewann den 2.Satz überlegen mit 6:2.

Mit dem zweiten Sieg im zweiten Match der Gruppenphase der WTA-Finals hat sich Angie für das Halbfinale mit größter Wahrscheinlichkeit schon jetzt qualifiziert. Das ist ihr bei ihren vorangegangenen Teilnahmen noch nie gelungen. 2016 läuft es großartig für die Kielerin. Das meint auch Andrea Petkovic: „Angie ist derzeit auch mental die stärkste Spielerin auf der WTA-Tour”, kommentierte die Fed-Cup-Kollegin den Auftritt ihrer Freundin während der ARD- Übertragung.

Im zweiten Match der Roten Gruppe“ brauchte Kerbers Auftaktgegnerin Dominika Cibulkova (WTA Nr.8) für ein Weiterkommen in Singapur, ebenso wie ihre Gegnerin Madison Keys (WTA Nr.7), unbedingt einen Sieg. Die US-Amerikanerin spielte von Anfang an aggressiv. Sie servierte 6 Asse, schlug 26 unerreichbare Gewinnschläge (Gegenüber 4 Cibulkovas) und gewann nach nur 67 Minuten Spielzeit 6:1, 6:4 gegen den „Duracell-Bomber“ aus Bratislava.

Wenn Halep im letzten Match der Gruppe in zwei Sätzen gegen Cibulkova gewinnt und Madison Keys  in zwei Sätzen Angelique Kerber  besiegt, kann der Einzug der Weltranglistenersten in das Semifinale noch verhindert werden.