9. Mai 2017
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Sascha Zverev gewinnt am Dienstag als einziger Deutscher in Madrid!

Bei den „Mutua Madrid Open“ treten die besten Spielerinnen und Spieler Deutschlands an. Am Dienstag gingen eine Dame und drei Herren in der spanischen Hauptstadt an den Start.

Am Montag hatte Philipp Kohlschreiber (ATP 37) sein Auftaktmatch gegen den an 12-gesetzten Bulgaren Grigor Dimitrov 6(6):7, 4:6 verloren.

Der 33-jährige Florian Mayer  (ATP 51) schlug dann den 31-jährigen Katalanen Marcel Granollers (ATP 73)  in seinem Erstrundenmatch 7:5, 7:5.

In den Printmedien wurde die Niederlage Kohlis und der Einzug Angie Kerbers in das Achtelfinale ausschließlich mit negativen Begriffen kommentiert. Das zeugt von wenig Sachverstand. Dimitrov hat sein außerordentliches Talent in diesem Jahr mehrfach unter Beweis gestellt, Kohlschreiber hatte gutes Tennis gespielt und man konnte keinesfalls einen Sieg des Augsburgers von vornherein erwarten.

Angie Kerber hatte endlich wieder eine umkämpfte Partie aus dem Feuer gerissen. Sie hatte eben nicht in den entscheidenden Situationen „gezittert“, wie die Presse berichtete.

Es würde dem positiven  Image des deutschen Tennis nicht schaden, wenn wir noch genug Sportjournalisten hätten, die sich im Tennis auskennen und differenziert über das Geschehen urteilen könnten.

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So what.

Am Dienstag ging Laura Siegemund (WTA 35), die frisch gekürte Gewinnerin des „Porsche Tennis Grand Prix“ in Madrid, zu ihrem Zweitrundenmatch gegen Coco Vandeweghe (WTA 20) am Vormittag auf den Platz. Zu Beginn der ausgeglichenen Partie verloren bis 2:2 beide Kontrahentinnen jeweils ein Aufschlagspiel. Die Stuttgarterin wurde ein zweites Mal gebreakt, verlor auch die nächsten Spiele zum 2:6-Verlust des 1.Satzes. Zu Beginn des nächsten Durchgangs hielt Siegemund dem starken Druck des US-Girls wieder besser stand. Sie kämpfte unermüdlich gegen Rückstände an und konnte beim Stand von 4:4 zwei Spiele  in Folge gewinnen und den 2.Satz  noch 6:4 für sich entscheiden. Das Match auf Augenhöhe setzte sich fort. Aller Kampfgeist Siegmunds nutzte zum Schluss nichts: Die 20-jährige Amerikanerin zog mit 6:3 im 3.Satz in das Achtelfinale der Madrid Open ein.

Der stärkere Aufschlag Vandeweghes machte am Ende den Unterschied aus.

Als nächster deutscher Teilnehmer ging Mischa Zverev (ATP 31) gegen Borna Coric (ATP 59) zu seiner Erstrundenpartie an den Start. Dem 20-jährigen Kroaten halfen im Duell der Linkshänder zwei Breaks, um sich im 1.Satz mit 6:3 durchzusetzen. Im 2.Satz gab der 29-jährige Hamburger Coric bis 5:5 in seinen Aufschlagspielen keine Chance für einen einzigen Breakball, aber er selbst konnte zwei Breakbälle nicht verwerten. Bei eigenem Service wehrte Mischa dann zwei Breakbälle ab und ging 6:5 in Führung. Das Talent aus Zagreb glich auf 6:6 aus. Bei 4:6 Tiebreak wehrte Zverev zwar noch einen Matchball ab, musste sich dann aber 5:7 im Tiebreak geschlagen geben und schied mit 3:6 und 6:7 in der ersten Runde aus dem hochdotierten Turnier aus.

Florian Mayer traf dann in seinem Zweitrundenmatch auf den an 9-gesetzten David Goffin (ATP 10). Der 33-jährige Tennisprofessor aus Bayreuth hielt von Anfang an  ebenbürtig mit dem hohen Favoriten aus Belgien mit. Da beide ihre Aufschlagspiele durchbrachten, musste der 1.Satz im Tiebreak entschieden werden. Hier fehlte Flo das Quäntchen Glück: Er verlor das Satz-Shoot-Out 4:7. Danach war für den Bayern „die Luft raus“. Er musste den 2.Satz chancenlos mit 0:6 abgeben und schied als dritter deutscher Teilnehmer  am Dienstag aus.

Tommy Haas, mit 39 Jahren der Old Man des deutschen Tennis und erfolgreicher Turnierdirektor im Nebenberuf, wollte auf seine alten Tage bei seinem Auftaktmatch gegen Gilles Muller (ATP 26) für Furore sorgen und einen weiteren Erfolg auf seiner ATP-Abschiedstour erzielen. Das Unternehmen lief trotz einer starken Leistung des Hamburg schief: Der 33-jährige Linkshänder aus Luxemburg setzte sich im 1.Satz knapp mit 6:4 durch. Tommy steigerte sich noch im 2.Satz, unterlag Muller dann aber knapp im Tiebreak. Es war die vierte deutsche Niederlage in Serie an diesem Spieltag

Alexander Zverev (ATP 19) traute man in seinem Auftaktmatch gegen Fernando Verdasco (ATP 35) zu, den ersten und einzigen deutschen Tagessieg zu erringen. Die Partie wurde bis zum 3:3 vollkommen ebenbürtig gespielt. Beide Kontrahenten hatten bis dahin jeweils ihren einzigen Breakball genutzt, um dem Gegner das Aufschlagspiel abzunehmen. Dem 20-jährigen Hamburger gelang dann bei 4:3 das zweite Break zur 5:3-Führung. Der Spanier verkürzte zwar noch auf 4:5, aber der lange Schlacks aus der Hansestadt setzte sich kaltschnäuzig bei eigenem Aufschlag zum 6:4-Gewinn des 1.Satzes durch.

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Unser Ausnahmetalent blieb auch im nächsten Durchgang konzentriert. Bei 2:1-Führung breakte er in einem 12 Minuten dauernden Spiel den Linkshänder aus Madrid zur  vorentscheidenden 3:1-Führung. Der Gewinner der BMW Open gab das Heft nicht mehr aus der Hand, sicherte sich den 2.Satz mit 6:3 und zog bei seinem Debut in Madrid in die zweite Runde des Turniers ein. Dort wird er auf Marin Cilic treffen.

8. Mai 2017
von admin
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Dank alter Tugenden setzt sich Angie Kerber durch!

Angelique Kerber hatte vor ihrem Start bei den Mutua Open in Madrid erklärt, dass sie dieses Turnier hauptsächlich als Vorbereitung auf die French Open spielen wird. Nach ihrem Auftaktsieg gegen die Ungarin Babos traf sie in der zweiten Runde auf  Katerina Siniakova (WTA 37). Die deutsche Linkshänderin startete konzentriert in das Match, hatte sich schnell eine 4:1-Führung erspielt und  gewann den 1.Satz souverän mit 6:2.

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Schon im ersten Spiel des zweiten Durchgangs entwickelte sich eine ganz andere Dramatik. Nach der 1:0-Führung erkämpfte die 20-jährige Tschechin sich sechs Breakbälle, aber Kerber konnte ihr Aufschlagspiel nach 12 Minuten Spielzeit trotzdem gewinnen. Siniakova reagierte alles andere als resigniert: Plötzlich dominierte sie die Begegnung, gewann fünf Spiele in Folge und den 2.Satz mit 6:1.

Im entscheidenden Durchgang spielte die Weltranglistenzweite bis 3:3 wieder auf ebenbürtigem Niveau. Dann gelang der Tschechin ein Break und sie erhöhte anschließend auf 5:3. Vor dem Abgrund fand Angie zu ihren alten Tugenden zurück. Mit ungebrochenem Siegeswillen und beeindruckender Resilienz konnte sie die nächsten vier Spiele für sich entscheiden. Durch einen 7:5-Gewinn des 3.Satzes zog sie in das Achtelfinale des WTA-Turniers ein

“Ich habe nicht zu viel über den Spielstand nachgedacht. Ich wusste, dass ich in solchen Matches noch zurück kommen kann. Ich habe nur daran gedacht, dass ich positiv bleiben muss, jeden Punkt konzentriert spielen muss. Ich habe nicht voraus und auch nicht zurück geschaut, ich bin nur in der Gegenwart geblieben und habe gekämpft“, kommentierte Angelique die kritische Situation am Ende der Partie in der Pressekonferenz nach dem Match.

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Diese Geistesgegenwart war im letzten Jahr eine Quelle ihrer Erfolge. Wenn sie diese Tugend wieder konstant zurück erlangt, können wir uns Hoffnung auf zukünftige große Erfolge unserer Ausnahmespielerin machen.

Im Achtelfinale wird die deutsche Nr.1 gegen die Siegerin der Begegnung zwischen Eugenie Bouchard und Maria Sharapova spielen.

Laura Siegemund wird am Dienstag zu ihrer Zweitrundenpartie gegen Coco Vandeweghe in Madrid antreten.

7. Mai 2017
von admin
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Sascha Zverev triumphiert in München!

Der Regen in München stellte die beiden Finalisten der „BMW Open by FWU“ vor eine Geduldsprobe. Das Finale war um 13.30 Uhr angesetzt. Alexander Zverev (ATP 20) und Guido Pella (ATP 158 mussten fast drei Stunden warten, bevor sie den Platz endlich betreten durften.

Die lange Wartezeit und die niedrigen Temperaturen bereiteten anfangs eher dem 20-jährigen Hamburger Probleme.  Er verlor gleich sein erstes Aufschlagspiel, fand auch danach schwer seinen Rhythmus und lag schnell 2:4 zurück. Bei eigenem Aufschlag wehrte er zwei Breakbälle ab und verkürzte auf 3:4. Nach dem Seitenwechsel trat Sascha selbstbewusster und entschlossener auf, gewann auch die nächsten drei Spiele in Folge und setzte sich im 1.Satz noch mit 6:4 durch.

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Mit gestärktem Selbstvertrauen ging unser Ausnahmetalent in den nächsten Durchgang. Er nahm dem Argentinier, der sich durch die Qualifikation bis in das Finale gespielt hatte, gleich im ersten Spiel den Aufschlag ab. Im Anschluss behielt Alexander Zverev – trotz eines kurzen Durchhängers – das Heft in der Hand. Er gewann den 2.Satz souverän mit 6:3 und holte sich den Titel bei den BMW Open 2017.

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Es war der erste ATP-Titel, den das „German Wunderkind“ auf deutschem Boden gewinnen konnte. Mit seinen Siegen in St.Petersburg 2016 und in Montpellier Anfang dieses Jahres, hat er jetzt in seiner jungen Karriere insgesamt schon drei große ATP-Turniere gewinnen können.

Das deutsche Tennis hat in den vergangenen acht Tagen großartige Erfolge erzielt: Laura Siegemund gewann am Sonntag letzter Woche  den „Porsche Tennis Grand Prix“ in Stuttgart, Mona Barthel holte sich am gestrigen Sonnabend den Titel bei den „Prague Open“ und Sascha Zverev komplettierte den Erfolgszug mit seinem Titelgewinn in München.

Hoffen wir also, dass diese besonderen Leistungen auch Angelique Kerber und ihre Kolleginnen und Kollegen zu großartigen Taten in nächster Zeit motivieren.

Einen ersten Schritt hat Angelique Kerber (WTA 2) bei den mit 5 436 350 Dollar dotierten „Mutua Madrid Open“ unternommen: Die topgesetzte Kielerin schlug in ihrem Auftaktmatch die Ungarin Timea Babos (WTA 34) 6:4, 6:2.

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Laura Siegemund (WTA 30) besiegte in Spaniens Hauptstadt die an 6-gesetzte Britin Johanna Konta (WTA 7) 3:6, 7:5 und 6:4.

Leider schied Julia Görges (WTA 46) in der ersten Runde gegen Mariana Duque-Marino (WTA 98) 36, 4:6 aus.

Andrea Petkovic (WTA 79) hatte sich erfolgreich durch die Qualifikation gespielt, kassierte aber mit 3:6, 4:6 in ihrem Auftaktmatch im Hauptfeld gegen die Französin Oceane Dodin (WTA 63) dann wieder eine Niederlage.